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trillian:
Ich habe gerade Tschick von Wolfgang Herrndorf gelesen. Ich musste das als Schul-Lektüre besorgen und konnte mir nicht verkneifen mal reinzulesen  :diablo: ... und dann wollte ich unbedingt wissen, wie es ausgeht  :biggrin:

Ansich ein Jugendroman. Ich fand das Buch prima. Ist toll geschrieben. Als Schullektüre aber vielleicht nicht so der Hit  :watchout:

merin:
Tschick mochte ich auch sehr. Ich fand es eine gelungene Milieustudie mit einem freundlichen, aber sehr treffenden Blick auf die Lebenswelten und inneren Welten der beiden Jugendlichen.

Gerade abgebrochen habe ich "Die Differenzmaschine" von William Gibson und Bruce Sterling. Es spielt Mitte des 19 Jahrhunderts und ist eine Parallel-Geschichte zu unserer Welt: Es gibt Dampfcomputer und mit denen offenbar viel Kontrolle. Aber nach 40 Seiten Roman sind mir die Protas (eine Prostituierte, die als schrecklich unwissend geschildert wird und ein reicher Sack, dessen Beruf unklar bleibt, und der überheblich und eingebildet scheint und ihr Freier ist) noch so unsympathisch, dass ich aufgegeben habe. Ich habe nicht annäherungsweise kapiert, worum es geht. Der Mann will die Frau offenbar irgendwie ausnutzen und sie lässt das zu, obwohl sie ihre Zweifel hat - aber was der nun mit ihr macht und wieso blieb für mich im Dunkeln. Ich mag auch die Sprache nicht, etwas altertümlich und schwülstig und mit Unmengen an detaillierten Beschreibungen von London in der Zeit überladen. Aber am schwierigsten für mich sind die Klischees: der rußgeschwärzte Zeitungsjunge, die Dirne mit Krinoline und Korsett, der hochnäsige junge Mann mit Hut und Zigarre - auf mich wirkt das alles wie Abziehbilder ohne wirkliche Substanz. Der Roman erinnert an Steampunk, aber bislang ist er einfach nur brav, die punkige Komponente fehlt ganz. Schade.

Golem:
Ich bin ein ganz großer Wiliam Gibson Fan, aber die Difference Machine habe ich weggelegt. Nich die Klischees stören mich, es ist die ganze Machart. Die Warhammer Snacks die ich ab und zu Lese, sind durchtankt von Klischees, würden aber ohne sie nicht funktionieren. Wie dem auch sei, ich gebe Bruce Sterling die Schuld  ;)

merin:
Interessant. Ich habe noch ein anderes von Gibson hier, aber erstmal muss ich was anderes lesen, glaube ich.

Golem:
Wenn du es punkig magst, rate ich zu Newromancer. Ich weiß das viele das Buch Pattern Regocnition (Mustererkennung) nicht mögen (unter Gibson Fans), ich finde es aber sehr gut. Es spielt nach 9/11, also keine SF. Die Prota arbeitet für die Werbeindustrie, ist aber allergisch (auch körperlich) Gegen Marken. So wirklich geht es nicht um 9/11, sondern eher um die Entwicklung Richtung Foren, Influencer (die es in der Werbeindustrie auch ohne WWW gab und gibt) und um das Erkennen neuer Werbechancen und Profite. Im Netz tauchen in unregelmäßigen Abstände Filmschnipsel auf, die viral gehen. keiner weiß wer da hinter steckt und die Prota soll es herausfinden.

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