Federleichtes > Federfutter
Was lest ihr gerade? ab 2018
irrendes Licht:
was vom Sommer übrig ist - von Tamara Bach
Quellentext: unnötig - ernsthaft selten einen so seltsamen Quellentext gelesen^^
Das Buch handelt von der 17 Jährigen Louise und der 13 Jährigen Jana und wird im Wechsel ohne Ankündigung erzählt, was am Anfang etwas verwirrend ist, aber man gewöhnt sich schnell daran.
Beide sind auf ihre Weise in einem Trott gefangen, gehen aber sehr unterschiedlich damit um.
Das Buch ist sehr ungewöhnlich geschrieben, mal sehr direkt mal lebensecht übererklärend.
Ich habe das Buch bestimmt schon 5-7 Mal gelesen und noch immer ist es so berührend, dass ich es nicht weglegen kann und auf einmal zu ende bringen muss egal ob die Nacht schon lange vorbei ist.
Fazit: Selten ein Buch gelesen, bei dem ich so lange am Stück heulen muss (und das bei jedem Lesen) und das so unglaublich endet.
merin:
Es war einmal Aleppo von Jennifer Benkau
Das ist eigentlich ein Jugendbuch, aber ich lese ja ganz gerne mal Jugendbücher. Es handelt von der Jugendlichen Toni, die in der Nachbarschaft des elterlichen Hauses mit einer Notunterkunft für Flüchtlinge konfrontiert ist, als die Familie aus dem Urlaub zurückkehrt. Zunächst ist Toni skeptisch, dann hilft sie aber ehrenamtlich in der Unterkunft mit und gewinnt dort neue Freunde. Was ihre Familie gar nicht toll findet, so dass es natürlich zu Konflikten kommt.
Ich habe das Buch gern gelesen. Für mich war es etwas schade, dass die Liebesgeschichte zwischen Toni und Shirvan, einem Geflüchteten, so zentral war, weil die mich wirklich nicht so sehr interessiert hat. Auch steppt in dem Buch manchmal der Erklärbär, wenn Toni über die Hintergründe in Syrien recherchiert oder diese erklärt bekommt. Andererseits hab ich echt viel darüber gelernt und es war gut präsentiert. Insgesamt eine schöne Urlaubslektüre, ein schweres Thema leicht verpackt. Und auch spannend, so dass ich manchmal gar nicht aufhören wollte, zu lesen.
Die Erfindung des Lebens von Hanns-Josef Ortheil
Dieses Buch hat mich echt gepackt. Es ist sehr viel schwerer als das Jugendbuch (kein Wunder), eher Literatur als Unterhaltung. Aber es hat mich trotzdem sehr in den Text hineingezogen. Es erzählt die Geschichte des Nachkriegskindes Johannes, das gemeinsam mit seiner Mutter an den Traumata der Eltern, die bereits vier Kinder verloren haben, verstummt. Johannes wächst als enorm isoliertes Kind auf, nur auf die eigene Mutter bezogen - und scheitert folgerichtig, als er eingeschult wird. Die Geschichte erzählt, wie er es schafft, sich von seinen Eltern zu lösen - und diese sich von ihm. Dabei ist die Sprache dicht, lyrisch, fast traumwandlerisch und stellenweise etwas altmodisch. Ganz viel geht es um Musik (Johannes will Pianist werden), aber auch viel um Unsicherheit und Einsamkeit. Manches wirkt nicht ganz glaubwürdig, aber das macht gar nichts, weil es so gekonnt zu einer Geschichte verwoben ist, dass ich der Erzählung fast alles abkaufe.
Hach, das waren zwei schöne Bücher!
Salamander:
Frauen, die Bärbel heißen, von Marie Reiners.
Rabenschwazhumorige Krimi-Komödie.
Der Titel ist blöd, aber damit auch das einzige am Buch.
Die Erzählerin hat, vermute ich, eine Form von Autismus, auf jeden Fall mag sie keine Beziehungen, außer zu ihrem Hund. Sie wird wider Willen in eine gefühlsbedingte Kriminalstory hineingezogen. Außerdem kommt sie zudem ihrer eigenen Geschichte auf die Spur. Es ist einfach herrlich schräg, wie sie erzählt.
Oldlady:
"Flammenflug" und "Sturmschwingen" von Melissa Caruso haben mich total gefesselt.
Intrigen, innere Konflikte, Humor, gute Dialoge und Spannung; keine lang ausgemalten Schlachten und Schwertkämpfe, aber originelle Magie. Und zwei weibliche Hauptfiguren von ausgeprägtem Charakter. Wer Fantasy liebt: unbedingt lesen!
merin:
The Murderbot Diaries von Martha Wells. Ich habe selten etwas so verschlungen wie das. Die Bücher haben ein enormes Tempo, aber die Innensicht, die da aufgemacht wird und die (sehr dystopische) Welt haben mich enorm fasziniert!
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