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Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota

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Oldlady:
Hallo Trippel,
der Abschnitt ist ganz am Anfang des Buches, es beginnt mit dem Leichenfund.


--- Zitat ---Und dann ist es fast unmöglich den Übergang in den Alltag zu schaffen, weil man solche Dinge nicht einfach beiseite schieben kann.
--- Ende Zitat ---

Rettungskräfte, Polizisten und auch Ärzte müssen das schaffen, sonst halten sie ihren Beruf nicht lange durch. Und wer schon 50 Leichen gesehen hat, entwickelt Strategien, damit umzugehen. Der eine kann es besser, der andere schlechter. Sebastian ist der Typ, der zwar damit fertigwird, aber es fällt ihm nicht leicht. Das wollte ich rüberbringen.

Entsprechend Deiner Idee halte ich es inzwischen für sinnvoll, mich auf die Heimkehr – Dusche – Tochter zu beschränken und alle anderen Infos wegzulassen. 

Vielen Dank!


Oldlady:
Hallo Ofli, danke fürs Lesen und Rösten! 



--- Zitat ---Mein Lektor meinte, ich müsste....
Leider spürt man dieser Szene genau das an. Sie wirkt auf mich chaotisch, obwohl gar nichts passiert.
--- Ende Zitat ---

Das mit dem Chaos stimmt. Ich habe viel zu viel reingepackt. Allerdings glaube ich nicht, dass in dem Abschnitt viel passieren muss.
Denn kurz vorher war er in der Wand und hat eine Leiche geborgen. Das war genug Action. Und wie er diese Erfahrung verarbeitet, ist ja auch eine Art Handlung.


--- Zitat ---Aber ab dann kommt immer mehr die Autorin durch, die versucht ihrem Lektor einen Text vorzulegen und ich verliere Sebastian. Bis ich schlussendlich von Infodump umgeben bin. "Oh er hat Studiert, ach eine Tochter gibts auch, oh er lebt getrennt, er gibt ihr nachhilfe in Mathe, ahja die Mutter kann sich gegen das Kind nicht durchsetzen, ahm worum gings nochmal am Anfang?" Ungefähr so sahen meine Gedanken in der 2. Hälfte aus.
--- Ende Zitat ---

Da werde ich sehr viel rausnehmen, Du bläst ins gleiche Horn wie die anderen Röster.


--- Zitat ---Eine mögliche Verbesserung die mir einfällt, wäre den Anruf rauszuwerfen und er geht nach der Dusche ins Bett. Sein letzter Gedanke vor dem Einschlafen gilt seiner Tochter und er stellt sich den nächsten Samstag vor, den er mit ihr verbringen wird. Dann schläft er mit einem Lächeln auf den Lippen ein und kann sich endlich entspannen.
--- Ende Zitat ---

Eine gute Idee. Ich denke aber, der Anruf vermittelt etwa dasselbe, nur muss ich den noch kürzen und Infos rausnehmen.


--- Zitat ---Und wirf den Seitenhieb auf sein Studium raus, das kommt total aus dem Blauen heraus.
--- Ende Zitat ---

Das mit dem Studium wird gestrichen – die Info kommt später.


--- Zitat ---Tut mir leid, dass ich dieses Mal so hart sein musste, aber ich hoffe sehr ich konnte irgendetwas hilfreiches beisteuern.
--- Ende Zitat ---

Braucht Dir gar nicht leid zu tun. Ich will ja Kritik. Und ja, es war wirklich hilfreich, herzlichen Dank! 

Trippelschritt:
Nach Deiner Erklärung sehe ich Licht und die Lösung ist einfach (in der Theorie). Nimm den Tupfpinsel und charakterisiere den Sebastian durch zwei oder drei Reaktionen/Entscheidungen/Taten, die herausstechend sind. Beispiele kann ich nicht geben, weil die davon abhängen, was Deine Figur macht, wenn sie wieder wichtig wird. Der spätere Aufritt bestimmt die Eigenschaften, die du vorn zeigen willst.

Viel Erfolg
Trippelschritt

vino:
Hi Oldlady,

stilistisch gesehen lässt sich der Text wunderbar flüssig lesen und da habe ich auch gar nichts zu meckern. Was mich stört ist aber nicht das Handwerk..obwohl doch auf gewisse Weise schon. Denn für mich klingt es nach reinem Handwerk. Ich kann mir Sebastian gut vorstellen. Ich weiß nun etwas über seine Vergangenheit, über seinen Job, die Dinge die er schon sehen musste und sein gegenwärtiges Verhältnis zu seiner Familie.
Außerdem habe ich auch ganz plastische Vorstellungen davon bekommen wie Sebastian aussieht. Es scheinen also alle Regeln von Charakterisierung eingehalten und doch stellt sich bei mir ein Gefühl ein, dass mich nicht nah genug an ihn heran kommen lässt.
Das würde sich vermutlich ändern, wenn man mehr von dir liest, aber explizit diese Szene erfüllt ihren Zweck nicht.
Vielleicht weil eben all diese "Regeln" eingehalten sind. In kurzer kompakter Form verpackt soll hier ein Charakter eingeführt werden. Das Problem liegt vielleicht genau da.
Aufgrund der Kürze aber der Fülle an Informationen, fällt es mir schwer mich auf Sebastian einzulassen. Der Umschwung von depressiver Stimmung zu entspanntem, erotischen Duschen (entschuldige aber bei so viel Muskel, glitschigem Gel und so fort kam ich nicht umhin diese Assoziation aufzustellen) ließ alles auf der Strecke was vorher ganz gut aufgebaut war. Du hattest mich dann wieder, als der Anruf kam und Sebastian sofort dachte, er müsse vielleicht zu einem neuen Einsatz. Dann kommt aber die Tochter und das Familienverhältnis wird eingeführt. Das interessiert mich aber leider gar nicht im Moment. Wenn es jetzt tatsächlich ein neuer Einsatz gewesen wäre und Sebastian wäre zurück gesunken in das Loch, wäre ich wieder bei ihm gewesen. Wenn ihn diese Bilder so belasten, dann bau das aus. Wenn er aber einen Schalter umlegen kann und dann direkt wieder alles verdrängt von jetzt auf gleich, dann halten diese pseudodepressiven Sätze auf...
Zusammenfassend und auf deine Fragen eingehend würde ich also sagen, mach es länger, such dir ein Charakterspezifikum aus und baue das aus (die anderen können ja auch im Verlauf der Story kommen)  :)
Nimm was du brauchen kannst!

Beste Grüße,

vino

merin:
Was meinst Du mit "den Tupfpinsel nehmen" Trippel?

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