22 November 2024, 04:32:28

Autor Thema: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota  (Gelesen 14014 mal)

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Oldlady

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Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« am: 09 December 2017, 10:54:53 »
Hallo Teufelsvolk,

hier eine neue Textpassage aus meinen Krimi „Tod an der Alpspitze“.
Mein Lektor meinte, ich müsste eine der Hauptpersonen, den Polizeibergführer Sebastian Oberleitner, gleich zu Anfang des Buches besser einführen und charakterisieren.
Das habe ich hiermit versucht.
Was vorher geschah: Sebastian hat an der Alpspitze eine Leiche geborgen und ist nun gerade nach Hause gekommen.

Meine Fragen dazu:

- gibt der Text einen guten Eindruck, was für ein Mensch Sebastian ist?

- riecht er nach Infodump?

- ist das zu breit oder zu kurz?

- Sonstige Anregungen?

Sebastian streifte das dunkelgraue Hemd mit dem Schriftzug „Polizei“ über den Kopf und warf es auf den Boden. Dann ließ er sich auf der Bettkante nieder.
Er wusste, was nun geschehen würde. Es war jedes Mal so nach einer Leichenbergung. In der Wand tat er das Notwendige, professionell, effektiv, gefühllos. Aber sobald er seine Berufskluft abgelegt hatte, kamen die Bilder.
Der blutige Krater im Schädel des Toten. Seine gequälte, verkrümmte Gestalt. Die glasigen Augen.
Sebastian stützte beide Ellbogen auf die Knie und legte den Kopf zwischen seine Hände. Besser jetzt daran denken als schreiend mitten in der Nacht aufwachen, verschwitzt, mit wild klopfendem Herzen.
Was für ein Mensch war der Tote gewesen? Hatte ihn jemand wirklich geliebt, hatte er Freude am Leben gehabt?
All das spielte keine Rolle mehr für ihn. Jetzt lag er tiefgekühlt in einer Schublade der Pathologie, mit bläulicher Haut und kalt wie Eis. Sebastian wusste, wie sich das anfühlen würde, wenn man ihn berührte.
Schon wieder dieses Bild. Ein Arm, der aus einem Lawinenkegel ragte. Schwitzen, graben. Der steinhart gefrorene Körper eines jungen Mädchens, ein von blonden Locken gerahmtes Gesicht.
Sein erster Einsatz als Bergwachtler mit einer Leiche… Damals war er 18 Jahre alt gewesen und hatte gerade sein Abitur gemacht.
Es mochten etwa fünfzig Tote gewesen sein, die er als Retter und später als Polizeibergführer gesehen hatte. Und er steckte es noch immer nicht ohne weiteres weg.
Vielleicht war er zu sensibel. Als kleiner Junge hatte er einmal eine tote Blaumeise auf der Terrasse gefunden. Und er hatte geweint und Schattenrisse von Vögeln an die Fensterscheibe geklebt. 
Natürlich waren auch die meisten seiner Kollegen nicht völlig abgebrüht. Es half, sich hinterher im Biergarten zu treffen, vielleicht über das Geschehene zu reden, miteinander zu entspannen.
Er zog sich vollends aus, ging ins Badezimmer, stellte sich unter die Dusche und drehte das Wasser auf, so heiß, dass er es gerade noch aushielt. Der Strahl brannte in seinem verspannten Nacken, seine Haut prickelte. Er griff nach der Shampooflasche. „For Men Stand & Volumen mit Hopfen“, war darauf zu lesen. Sebastian grinste, drückte eine Portion in die Hände. Geschmeidig-glitschig glitten sie über seine kräftige Brust, den Bauch mit der Andeutung eines Sixpacks. Nicht schlecht angesichts seiner Vorliebe für Ferrero Rocher und Gummibärchen. Schade dass er keine Freundin hatte, die das zu schätzen wusste … 
Vergiss alles. Genieße jetzt. Was bleibt außer dem Jetzt?
Er reckte sich genießerisch. Das Wasser strömte an ihm herunter und verschwand gluckernd im Abfluß.
Es nahm alles mit.
Alles, was heute geschehen war.
Diese Vorstellung war immer hilfreich, um mit einem harten Tag fertig zu werden. Seine paar Semester Psychologie-Studium waren nicht nutzlos gewesen …
Er atmete ein paar mal tief durch und stellte die Dusche ab. 
Das Telefon schrillte. Festnetz. Hoffentlich nicht noch ein Einsatz.
Er eilte ins Wohnzimmer und nahm den Hörer ab. Wasser tropfte auf den Teppichboden. Egal.
„Oberleitner.“
Eine helle Kinderstimme. „Papa! Ich habe eine Drei in Mathe!“
Ein Lächeln spannte seine Lippen. „Das ist großartig! Gut gemacht!“
Offenbar hatten seine Nachhilfestunden etwas genutzt.
„Eine Drei! Das müssen wir feiern, Papa. Gehen wir am Wochenende in den Zoo?“
„Wenn deine Mama einverstanden ist, gerne.“
„Supi. Darf ich dann mit deiner Kamera fotografieren? Meine Handybilder sind nicht sooo toll.“
„Klar. Wenn du sie nicht ins Seehundbecken schmeißt. Warum bist du eigentlich noch nicht im Bett?“
Leas Antwort klang trotzig. „Weil ich nicht will.“
„Ach so.“
Seine Exfrau ließ die Zügel zu lang. Aber es war hoffnungslos, mit ihr über Erziehung zu diskutieren.
„Ich hab dich lieb, Papa. Bis Sonntag.“
Ein Gefühl wie eine warme Welle. Auf einmal war die Welt ein bisschen heller.
Sebastian ging ins Bad, um sich abzutrocknen, und schlüpfte in Jeans und ein frisches Hemd. Dann machte er sich auf den Weg in den Biergarten.

kass

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #1 am: 09 December 2017, 19:23:28 »
Hi Oldlady,

es tut mir leid, aber irgendwie wirkt die ganze Szene auf mich ein wenig gewollt oder gestellt, vielleicht auch, weil es ja hier so ganz alleine für sich steht.

Daher war meine spontane Reaktion nach dem Lesen:

Zitat
Mein Lektor meinte, ich müsste eine der Hauptpersonen, den Polizeibergführer Sebastian Oberleitner, gleich zu Anfang des Buches besser einführen und charakterisieren.

Hör nicht auf ihn in diesem Punkt.

Die Szene liest sich nach: Der Prota erzählt hier über sich selbst, Tell statt Show. Und leider ja: auch Infodump.

Das ist leicht dahingesagt, den Prota gleich am Anfang besser einzuführen und zu charakterisieren. Eine Szene, die nur dafür da ist, den Prota vorzustellen, ist vom Ansatz her schon nicht gerade optimal. Vielleicht könntest du stattdessen an der einen oder anderen Stelle im Handlungsverlauf der ersten Kapitel noch ein bisschen was einflechten?

Er kommt von der Bergung der Leiche nach Hause, kann es nicht einfach wegstecken, was ich als Leser zwar über ihn erfahre, aber nicht miterlebe. Wenig später denkt er unter der Dusche darüber nach, dass er den Ansatz eines Sixpacks hat, obwohl er Gummibärchen so mag. Dann ruft der Sohn an, und die Welt ist wieder ein Stückchen in Ordnung.

Das hat für mich auch ein bisschen was Plakatives, wie der Figur einen Stempel aufzudrücken. Vermutlich ist es aber auch meine Vorliebe dafür, die Figur langsam kennenzulernen. Für mich geht ein Stück der Neugier weg, wenn die Figur gleich so klar gezeichnet wird.

Ich bin gespannt, wie die anderen Teufel das sehen, und wünsch dir ganz viel Glück!

Liebe Grüße
Kass


Trippelschritt

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #2 am: 10 December 2017, 20:36:08 »
"Besser einführen" sagt nichts, wenn man nicht weiß, wie bisher eingeführt wurde. Vielleicht reicht es ja, die Figur über mehrere Szenen einzuführen. Das in einer einzigen Szene zu versuchen, benötigt entweder den Tupfpinsel oder ein Konzept. Du hast Dich für die ausführliche Variante entscheiden, aber kein Konzept ausgearbeitet.

Wenn Du schrecliche Erinnerungen machen willst und aus denen in den Familienalltag gleiten, brauchst Du eine stringente innere Logik in der Szene. Du fängst mit einem inneren Monolog gespickt mit Bildern an. das ist möglich, wenn dieser sehr gut ist. Aber wenn er sehr gut ist, ist er sehr intensiv. Und dann ist es fast unmöglich den Übergang in den Alltag zu schaffen, weil man solche Dinge nicht einfach beiseite schieben kann. Für mich müsste also eine gespielte Szene mit den Kindern folgen und einen traurigen oder kaputten Beamten zurücklassen.

Vielleicht sind die Bilder mit wenigen Gedanken besser. Wenn kurze Rückblende zur ersten Leiche, dann auch nur Bilder und keine Erklärungen. Das Ganze mit show dont tell. Bilder lassen sich besser beisetie schieben als Gedanken. dafür kommen sie aber wieder. Nach den Bildern dann der Übergang zu den Kindern. Da sollte es vielleicht ruckeln, damit es glaubwürdig ist. Papa muss sich Mühe geben beim Umschalten. Gelingt anfangs nicht, aber dann besser. Und die Kinder merken nichts.

Es gibt bestimmt auch noch andere gute Ideen, aber diese beiden kamen mir spontan in den Sinn, wenn ich bei Deinem Text bleibe. Oder Du machst es ganz anders.

Viel Glück
Trippelschritt
Wer bin ich, wer war ich, wer werde ich sein?

Oflinitrium

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #3 am: 11 December 2017, 04:40:54 »
Mein Lektor meinte, ich müsste....
Leider spürt man dieser Szene genau das an. Sie wirkt auf mich chaotisch, obwohl gar nichts passiert. Man merkt dem Text leider stark an, dass du versucht hast ihn zu schreiben. Es fehlt die geistige Freiheit, dein Charakter handelt nicht, sondern du lässt ihn handeln. Ich sehe mehr dich als Autorin vor mir, denn Sebastian den Polizeibergführer.

- gibt der Text einen guten Eindruck, was für ein Mensch Sebastian ist?
Jaein. Ich erfahre zu viel und bin nicht mehr neugierig auf ihn. Ich weiß genau was für ein Mensch mich erwartet und er kann kaum etwas tun um noch zu überraschen.

- riecht er nach Infodump?
leider sehr stark.

- ist das zu breit oder zu kurz?
Zu viel Informationen in zu wenig Handlung und verstreichender Zeit. Du musst nicht unbedingt sehr viel mehr Wörter schreiben, aber mir als Leser das Gefühl von Zeit ein wenig besser vermitteln. So liest sich die Szenne ein bisschen, als wenn die Vorspultaste klemmt.

- Sonstige Anregungen?

Ich mag den ersten Part, indem er den vorangegangenen Tag reflektiert. Bis er unter die Dusche geht liest es sich eigentlich ziemlich gut und ich habe den Eindruck deiner Figur zuzusehen. Aber ab dann kommt immer mehr die Autorin durch, die versucht ihrem Lektor einen Text vorzulegen und ich verliere Sebastian. Bis ich schlussendlich von Infodump umgeben bin. "Oh er hat Studiert, ach eine Tochter gibts auch, oh er lebt getrennt, er gibt ihr nachhilfe in Mathe, ahja die Mutter kann sich gegen das Kind nicht durchsetzen, ahm worum gings nochmal am Anfang?" Ungefähr so sahen meine Gedanken in der 2. Hälfte aus.

Wie man das besser kann... Mein persönlicher Kritiker rät mir jedes Mal, wenn ich versuche meinen Figuren Leben einzuflößen sie in eine Situation zu werfen und zu schauen was passiert. Bei dir wirkt es andersherum, als hättest du die Situation um den Charakter herum gesponnen. So wie sie jetzt ist, ist die Szene purer Infodump und macht kein bisschen Neugierig.
Eine mögliche Verbesserung die mir einfällt, wäre den Anruf rauszuwerfen und er geht nach der Dusche ins Bett. Sein letzter Gedanke vor dem Einschlafen gilt seiner Tochter und er stellt sich den nächsten Samstag vor, den er mit ihr verbringen wird. Dann schläft er mit einem Lächeln auf den Lippen ein und kann sich endlich entspannen. Und wirf den Seitenhieb auf sein Studium raus, das kommt total aus dem Blauen heraus.

Tut mir leid, dass ich dieses Mal so hart sein musste, aber ich hoffe sehr ich konnte irgendetwas hilfreiches beisteuern.
« Letzte Änderung: 11 December 2017, 04:54:54 von Oflinitrium »
Die Werke die ich am meisten liebe, sind gleichzeitig die, die ich am meisten kritisiere. Im Grunde ist es so, dass eine ausführliche Kritik meinerseits auch eine Anerkennung und ein Glückwunsch ist, denn wenn es einfach nur schlecht wäre, würde ich mir gar keine Gedanken darüber machen.

Schnappschildkröte

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #4 am: 11 December 2017, 09:42:48 »
Hallo!

Ich bemüh mich, nicht wiederholend zu klingen, aber es ist leider sehr viel Infodump. Wobei mich jetzt der Anfang weniger stört (also wo er an die Leiche denkt und dann auch zurück an seine erste...) sondern erst wo er in die Dusche steigt. Da ist auch ein plötzlicher Launenschwung meiner Meinung nach.
Also, er ist zuerst mit den Gedanken bei Toten, wie shclimm das alles für ihn ist und dann plötzlich lächelt er, wie er den Namen des Shampoos liest. Das passt für mich wenig zusammen... Es geht danach auch plötzlich ganz anders weiter, würde ich weglassen.
Zitat
Er atmete ein paar mal tief durch und stellte die Dusche ab. 
Das Telefon schrillte. Festnetz. Hoffentlich nicht noch ein Einsatz.
Er eilte ins Wohnzimmer und nahm den Hörer ab. Wasser tropfte auf den Teppichboden. Egal.
Ab da fand ichs eigentlich wieder besser. Es klingt nur bisschen gestelzt, würde ich ein eventuell anders schreiben. Seine Emotionen mehr rauskommen lassen, während des Gesprächs. Vielleicht ist er noch von der Arbeit etwas abgelenkt, oder ist erst so erleichtert, dass er nicht richtig zuhört.

Zitat
Eine helle Kinderstimme. „Papa! Ich habe eine Drei in Mathe!“
Ein Lächeln spannte seine Lippen. „Das ist großartig! Gut gemacht!“
Wenn das Kind sich so freut, wieso hat es dann nicht früher angerufen? Wieso erst, kurz bevor es schlafen geht? Wenn das Kind vorher schon angerufen hat, sollte es dazu auch was sagen. So alla "Endlich hebst du ab!", ich fände es unlogisch, wenn es das nicht getan hätte...

Zitat
Seine Exfrau ließ die Zügel zu lang. Aber es war hoffnungslos, mit ihr über Erziehung zu diskutieren
Hier z.B.: Wenn ihn das ärgert, würd ich ihn auch drüber ärgern lassen, also emotionaler, oder eben auch ergebener (innerlich Seufzen oder sowas).

Das wären zumindest mal meine Gedanken dazu :)

LG
Kröte

merin

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #5 am: 11 December 2017, 12:47:19 »
Liebe Oldlady,

dann mal los. Zuerst die Erbsen:

Zitat
All das spielte keine Rolle mehr für ihn. Jetzt lag er tiefgekühlt in einer Schublade der Pathologie, mit bläulicher Haut und kalt wie Eis. Sebastian wusste, wie sich das anfühlen würde, wenn man ihn berührte.

Besser: "Sebastian wusste, wie es sich anfühlen würde..." Sonst dachte ich erst, es geht darum, dass jemand Sebastian berührt und der auch so kalt ist.

Zitat
Er reckte sich genießerisch. Das Wasser strömte an ihm herunter und verschwand gluckernd im Abfluß.

Wird auch so klar und im Absatz davor wird auch genossen. Insgesamt ist diese Duschszene für mich aber irgendwie nicht überzeugend. Müsste er nicht seinen Körper anfassen und noch die Leiche sehen oder sowas? Und was das Psychologiestudium da soll - das verstehe ich nicht recht. Das hilft erfahrungsgemäß wenig dabei, sich Strategien für den Umgang mit Tod zu erarbeiten.

Nun zu den Fragen:

- gibt der Text einen guten Eindruck, was für ein Mensch Sebastian ist?

Mhm. Jemand, der sensibel ist und geschieden, der seine Tochter mag und sich um sie sorgt. Jemand der seine Sorgen allein trägt und sich niemandem mitteilt. Dass er dann in den Biergarten geht passt für mich nicht so recht zum gezeichneten Bild.

- riecht er nach Infodump?

Mhm, für mich nicht direkt. Aber es könnte noch lebendiger sein, etwas stringenter in seinen Gefühlen.

- ist das zu breit oder zu kurz?

Weder noch. Es fehlt eher ein roter Faden - wie er sich langsam beruhigt oder sowas. Nach 50 Leichen hat er da ja eine Strategie. Oder einen Grund, warum er keine hat.

- Sonstige Anregungen?

Ich kam gut rein. Du könntest, wenn Du ihn etwas vertiefen willst, ihm noch ein paar mehr Gedanken unterschieben. Wie schnell so ein Leben vorbei sein kann ... wie schade es ist, dass er Tochtername nicht mehr jeden Tag sieht... sowas. Dann hätte ich eine Idee, was ihn so mitnimmt an der Bergung und was ihn so erfreut an der Tochter. Und die Beruhigung wäre vielleicht auch eher ein Prozess?
« Letzte Änderung: 11 December 2017, 12:51:37 von merin »
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

Ryek Darkener

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #6 am: 11 December 2017, 19:45:08 »
Hallo Oldlady,

der Abschnitt verbreitet für mich insgesamt die notwendige Stimmung und zeigt genug vom Protagonisten. Ich würde allerdings die Rückblenden kürzen und auf innere Monologe verzichten. Auch wenn es natürlich reizt, dem Leser zu zeigen, was man so als Polizeibergführer so alles zu sehen bekommt.  :devgrin: Da ist weniger mehr, wenn du ihn als normalen Menschen darstellen willst.
Es reicht, anzudeuten, insbesondere wenn es einige Sätze später eingelöst wird. Vor dem Duschgang lassen sich gut die Hälfte der Sätze streichen, dass würde nach meiner Meinung den Text prägnanter machen. Schlaglichter statt Erzählung.

LG
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DSvU-4(5) "Wurzeln und Flügel (AT)": Plotten, Schreiben (demnächst;))

Viskey

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #7 am: 11 December 2017, 20:42:55 »
Hllo Oldlady!

Dein Lektor meinte, und das merkt man leider.

Sebastian streifte das dunkelgraue Hemd mit dem Schriftzug „Polizei“ über den Kopf und warf es auf den Boden. Dann ließ er sich auf der Bettkante nieder.
Er wusste, was nun geschehen würde.
Der Satz schafft nur Distanz, sonst tut er nichts. Würde ich also ganz rauswerfen. Du kannst das sehr viel eleganter lösen mit: Wie bei jeder Leichenbergung tat er während des Einsatzes das Notwendige, ...

Zitat
Was für ein Mensch war der Tote gewesen? Hatte ihn jemand wirklich geliebt, hatte er Freude am Leben gehabt?

Auch das fühlt sich ziemlich distanziert an und auch fremd. Ich kenne solche Gedanken von mir selbst nicht, auch nicht von den Kollegen, mit denen ich enger zusammen gearbeitet habe. Was nicht heißt, dass der eine oder andere solche Gedanken nicht doch hat. Was aber immer noch nichts daran ändert, dass es aus der Situation herausreißt.

Zitat
Ein Arm, der aus einem Lawinenkegel ragte. Schwitzen, graben. Der steinhart gefrorene Körper eines jungen Mädchens, ein von blonden Locken gerahmtes Gesicht.
Sein erster Einsatz als Bergwachtler mit einer Leiche… Damals war er 18 Jahre alt gewesen und hatte gerade sein Abitur gemacht.
Das finde ich sehr schön, gibt in seiner Knappheit einen guten Einblick in Sebastians Psyche. Er will nicht daran denken, aber die Bilder kommen ungefragt trotzdem.
Dass es sein erster Einsatz mit Leiche war, kann man sich mehr oder weniger denken, wenn dann kommt, dass er gerade mal 18 war. Sehr viel früher darf man auch nicht bei einer solchen Aktion mitmachen bzw. Mitglied in einer Rettungsorganisation werden. Eben weil es zu Situationen kommen kann, die psychisch belastend sind. Aber sorry, ich hab mir schon wieder den hier aufgesetzt: :klug:

Zitat
Es mochten etwa fünfzig Tote gewesen sein, die er als Retter und später als Polizeibergführer gesehen hatte. Und er steckte es noch immer nicht ohne weiteres weg.
Vielleicht war er zu sensibel. Als kleiner Junge hatte er einmal eine tote Blaumeise auf der Terrasse gefunden. Und er hatte geweint und Schattenrisse von Vögeln an die Fensterscheibe geklebt. 
Infodump

Zitat
Natürlich waren auch die meisten seiner Kollegen nicht völlig abgebrüht. Es half, sich hinterher im Biergarten zu treffen, vielleicht über das Geschehene zu reden, miteinander zu entspannen.
Der Teil ist nur insofern interessant, weil ich mich frage, was Sebastians Methoden sind, um solche Erlebnisse zu verarbeiten. Das kommt nämlich nicht vor. Er bekommt Bilder von vergangenen Einsätzen in den Kopf ... und geht dann einfach duschen. Oder halt duschen. - Was ich, wenn das der Coping-Mechanismus sein soll, ziemlich sehr daneben finde. Von kalten Leichen zu heißem Sixpack in 5 Sekunden ... meh. Das stellt eine Verbindung her, die Sebastian in ein Licht rückt, dass ich von ihm keine Zeile mehr lesen möchte. Und so hattest du den guten sicher nicht im Sinn. (Nebenbei, auch noch so eine verkorkste Verbindung, wenn er das Wasser so heiß aufdreht, dass er es gerade noch so aushält ... genießt er das nur, wenn er masochistisch veranlagt ist.)

Zitat
Das Wasser strömte an ihm herunter und verschwand gluckernd im Abfluß.
Es nahm alles mit.
Wenn du ihn wirklich nur unter die Dusche stellst (und meinetwegen darf ihm noch das Hopfen-Shampoo ein mildes Lächeln entlocken), ist das ein sehr schöner Abschluss, zumindest vorläufig. Das heiße Wasser wäscht nicht nur Körper rein, sondern auch die Seele. Das ist ja ein hinlänglich bekanntes Phänomen (oder Klischee?), um damit beim Leser die entsprechende Assoziatiosnkette auszulösen.
Wobei ich das "Alles, was heute geschehen war" da streichen würde, gerade, wenn davor sein erster Einsatz hochkommt.


Zitat
Seine paar Semester Psychologie-Studium waren nicht nutzlos gewesen …
Ich weiß nicht, aber dieses Psychologiestudium kauf ich ihm nicht ab. Irgendwie denkt er nicht so, als hätte er Ahnung von der wissenschaftlichen Seite der Problematik. Und außerdem bringt einem so ein Studium zwar eine Menge Durchblick, aber keine Strategie, wie man nun individuell wirklich mit so etwas umgeht.
Ich habe zwar selber nicht Psycho studiert, aber ich hoffe, in keinem Psychologiestudium wird eine heiße Dusche als Bewältigungsstrategie vorgeschlagen. Sorry, dass ich so darauf herumreite, aber das stößt mir wirklich sauer auf, obwhl ich in solchen Dingen echt nicht pingelig bin.

Zitat
Er atmete ein paar mal tief durch und stellte die Dusche ab. 
Das Telefon schrillte. Festnetz. Hoffentlich nicht noch ein Einsatz.
Er eilte ins Wohnzimmer und nahm den Hörer ab. Wasser tropfte auf den Teppichboden. Egal.
„Oberleitner.“
Eine helle Kinderstimme. „Papa! Ich habe eine Drei in Mathe!“
Ein Lächeln spannte seine Lippen. „Das ist großartig! Gut gemacht!“
Das wäre für mich der beste Punkt, um das zu beenden. Das Leben geht weiter, der Einsatz ist vorbei, er kann sich auf seine Vaterrolle konzentrieren und darin aufgehen. Fertig. Die Exfrau und die Handyfotos sind dann nur noch Ballast. Dass er - wie die Kollegen - in den Biergarten geht, kommt hier in jedem Fall zu spät.

Zitat
- gibt der Text einen guten Eindruck, was für ein Mensch Sebastian ist?
- riecht er nach Infodump?
- ist das zu breit oder zu kurz?
- Sonstige Anregungen?
- Eindruck ... jein. Die Dinge, die ihn charakterisieren, kommen irgendwie zu kurz: Wie fühlt er sich nach diesem Einsatz bzw. generell nach einem solchen Einsatz? Wie geht er damit um, was macht er, um sich von diesen Erlebnissen nicht unterkriegen zu lassen?
- Infodump - ja, wie ausgewiesen
- zu breit und zu kurz geraten. ;) Wie es halt so oft ist beim Schreiben ...
- Anregungen stehen alle oben.

lg, Viskey
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Oldlady

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #8 am: 12 December 2017, 10:25:42 »
Ihr seid großartig, Teufel!   :flirty:


Erst mal ein dickes Danke für die vielen qualifizierten Rückmeldungen.  :daaanke:


Ich werde in den nächsten Tagen, spätestens kommendes Wochenende darauf antworten.

Oldlady

Oldlady

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #9 am: 15 December 2017, 14:21:30 »
Hallo Kass,

herzlichen Dank! Und sachliche Kritik braucht Dir bestimmt nicht leid zu tun!

Zitat
Zitat
Mein Lektor meinte, ich müsste eine der Hauptpersonen, den Polizeibergführer Sebastian Oberleitner, gleich zu Anfang des Buches besser einführen und charakterisieren.


Hör nicht auf ihn in diesem Punkt.

Normalerweise führt man Figuren schrittweise ein. Hier war das Problem, dass Sebastian erst nach einem Drittel/Viertel des Romans wieder auftaucht (aus dramaturgischen Gründen geht es nicht anders). Daher muss ich ihn hier (ganz am Anfang des Buches) so einführen, dass er dem Leser zumindest einigermaßen in Erinnerung bleibt.
Nach Deiner (und den anderen) Kritiken ist mir aber klar, dass ich mich da beschränken muss.

Sixpacks, Gummibärchen, Psychologie-Studium werde ich also weglassen. Ich hoffe es wird es dann nicht mehr so schlimm mit dem infodump.

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #10 am: 15 December 2017, 14:23:59 »
Hallo Trippel,
der Abschnitt ist ganz am Anfang des Buches, es beginnt mit dem Leichenfund.

Zitat
Und dann ist es fast unmöglich den Übergang in den Alltag zu schaffen, weil man solche Dinge nicht einfach beiseite schieben kann.

Rettungskräfte, Polizisten und auch Ärzte müssen das schaffen, sonst halten sie ihren Beruf nicht lange durch. Und wer schon 50 Leichen gesehen hat, entwickelt Strategien, damit umzugehen. Der eine kann es besser, der andere schlechter. Sebastian ist der Typ, der zwar damit fertigwird, aber es fällt ihm nicht leicht. Das wollte ich rüberbringen.

Entsprechend Deiner Idee halte ich es inzwischen für sinnvoll, mich auf die Heimkehr – Dusche – Tochter zu beschränken und alle anderen Infos wegzulassen. 

Vielen Dank!



Oldlady

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #11 am: 15 December 2017, 14:35:17 »
Hallo Ofli, danke fürs Lesen und Rösten! 


Zitat
Mein Lektor meinte, ich müsste....
Leider spürt man dieser Szene genau das an. Sie wirkt auf mich chaotisch, obwohl gar nichts passiert.

Das mit dem Chaos stimmt. Ich habe viel zu viel reingepackt. Allerdings glaube ich nicht, dass in dem Abschnitt viel passieren muss.
Denn kurz vorher war er in der Wand und hat eine Leiche geborgen. Das war genug Action. Und wie er diese Erfahrung verarbeitet, ist ja auch eine Art Handlung.

Zitat
Aber ab dann kommt immer mehr die Autorin durch, die versucht ihrem Lektor einen Text vorzulegen und ich verliere Sebastian. Bis ich schlussendlich von Infodump umgeben bin. "Oh er hat Studiert, ach eine Tochter gibts auch, oh er lebt getrennt, er gibt ihr nachhilfe in Mathe, ahja die Mutter kann sich gegen das Kind nicht durchsetzen, ahm worum gings nochmal am Anfang?" Ungefähr so sahen meine Gedanken in der 2. Hälfte aus.

Da werde ich sehr viel rausnehmen, Du bläst ins gleiche Horn wie die anderen Röster.

Zitat
Eine mögliche Verbesserung die mir einfällt, wäre den Anruf rauszuwerfen und er geht nach der Dusche ins Bett. Sein letzter Gedanke vor dem Einschlafen gilt seiner Tochter und er stellt sich den nächsten Samstag vor, den er mit ihr verbringen wird. Dann schläft er mit einem Lächeln auf den Lippen ein und kann sich endlich entspannen.

Eine gute Idee. Ich denke aber, der Anruf vermittelt etwa dasselbe, nur muss ich den noch kürzen und Infos rausnehmen.

Zitat
Und wirf den Seitenhieb auf sein Studium raus, das kommt total aus dem Blauen heraus.

Das mit dem Studium wird gestrichen – die Info kommt später.

Zitat
Tut mir leid, dass ich dieses Mal so hart sein musste, aber ich hoffe sehr ich konnte irgendetwas hilfreiches beisteuern.

Braucht Dir gar nicht leid zu tun. Ich will ja Kritik. Und ja, es war wirklich hilfreich, herzlichen Dank! 

Trippelschritt

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #12 am: 16 December 2017, 06:01:47 »
Nach Deiner Erklärung sehe ich Licht und die Lösung ist einfach (in der Theorie). Nimm den Tupfpinsel und charakterisiere den Sebastian durch zwei oder drei Reaktionen/Entscheidungen/Taten, die herausstechend sind. Beispiele kann ich nicht geben, weil die davon abhängen, was Deine Figur macht, wenn sie wieder wichtig wird. Der spätere Aufritt bestimmt die Eigenschaften, die du vorn zeigen willst.

Viel Erfolg
Trippelschritt
Wer bin ich, wer war ich, wer werde ich sein?

vino

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #13 am: 16 December 2017, 18:22:17 »
Hi Oldlady,

stilistisch gesehen lässt sich der Text wunderbar flüssig lesen und da habe ich auch gar nichts zu meckern. Was mich stört ist aber nicht das Handwerk..obwohl doch auf gewisse Weise schon. Denn für mich klingt es nach reinem Handwerk. Ich kann mir Sebastian gut vorstellen. Ich weiß nun etwas über seine Vergangenheit, über seinen Job, die Dinge die er schon sehen musste und sein gegenwärtiges Verhältnis zu seiner Familie.
Außerdem habe ich auch ganz plastische Vorstellungen davon bekommen wie Sebastian aussieht. Es scheinen also alle Regeln von Charakterisierung eingehalten und doch stellt sich bei mir ein Gefühl ein, dass mich nicht nah genug an ihn heran kommen lässt.
Das würde sich vermutlich ändern, wenn man mehr von dir liest, aber explizit diese Szene erfüllt ihren Zweck nicht.
Vielleicht weil eben all diese "Regeln" eingehalten sind. In kurzer kompakter Form verpackt soll hier ein Charakter eingeführt werden. Das Problem liegt vielleicht genau da.
Aufgrund der Kürze aber der Fülle an Informationen, fällt es mir schwer mich auf Sebastian einzulassen. Der Umschwung von depressiver Stimmung zu entspanntem, erotischen Duschen (entschuldige aber bei so viel Muskel, glitschigem Gel und so fort kam ich nicht umhin diese Assoziation aufzustellen) ließ alles auf der Strecke was vorher ganz gut aufgebaut war. Du hattest mich dann wieder, als der Anruf kam und Sebastian sofort dachte, er müsse vielleicht zu einem neuen Einsatz. Dann kommt aber die Tochter und das Familienverhältnis wird eingeführt. Das interessiert mich aber leider gar nicht im Moment. Wenn es jetzt tatsächlich ein neuer Einsatz gewesen wäre und Sebastian wäre zurück gesunken in das Loch, wäre ich wieder bei ihm gewesen. Wenn ihn diese Bilder so belasten, dann bau das aus. Wenn er aber einen Schalter umlegen kann und dann direkt wieder alles verdrängt von jetzt auf gleich, dann halten diese pseudodepressiven Sätze auf...
Zusammenfassend und auf deine Fragen eingehend würde ich also sagen, mach es länger, such dir ein Charakterspezifikum aus und baue das aus (die anderen können ja auch im Verlauf der Story kommen)  :)
Nimm was du brauchen kannst!

Beste Grüße,

vino

merin

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #14 am: 16 December 2017, 22:08:20 »
Was meinst Du mit "den Tupfpinsel nehmen" Trippel?
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

Oldlady

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #15 am: 17 December 2017, 16:29:48 »
Hallo Schnappschildkröte,

vielen Dank für Deine Röstung!

Zitat
Ich bemüh mich, nicht wiederholend zu klingen, aber es ist leider sehr viel Infodump. Wobei mich jetzt der Anfang weniger stört (also wo er an die Leiche denkt und dann auch zurück an seine erste...) sondern erst wo er in die Dusche steigt. Da ist auch ein plötzlicher Launenschwung meiner Meinung nach.
Also, er ist zuerst mit den Gedanken bei Toten, wie shclimm das alles für ihn ist und dann plötzlich lächelt er, wie er den Namen des Shampoos liest. Das passt für mich wenig zusammen…
Die Wiederholung ist gut, das macht deutlich: alle Röster sehen Infodump. Gut zu wissen, da werde ich vieles streichen. Oder erst später reinbringen. Das mit dem Shampoo werde ich so ändern, dass er darüber gerade nicht lächeln kann. Und danach kürze ich stark.

Zitat
Zitat
Eine helle Kinderstimme. „Papa! Ich habe eine Drei in Mathe!“
Ein Lächeln spannte seine Lippen. „Das ist großartig! Gut gemacht!“

Wenn das Kind sich so freut, wieso hat es dann nicht früher angerufen? Wieso erst, kurz bevor es schlafen geht? Wenn das Kind vorher schon angerufen hat, sollte es dazu auch was sagen. So alla "Endlich hebst du ab!", ich fände es unlogisch, wenn es das nicht getan hätte…

Ein sehr richtiger Einwand. Wird geändert.

Zitat
Zitat
Seine Exfrau ließ die Zügel zu lang. Aber es war hoffnungslos, mit ihr über Erziehung zu diskutieren

Hier z.B.: Wenn ihn das ärgert, würd ich ihn auch drüber ärgern lassen, also emotionaler, oder eben auch ergebener (innerlich Seufzen oder sowas).
Die Details über die Exfrau lasse ich weg. Wahrscheinlich bringe ich nur den Anruf des Kindes.


Oldlady

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #16 am: 17 December 2017, 16:40:53 »
Hallo Merin,

herzlichen Dank!

Erbsen sind immer gut. Immerhin soll der Text demnächst zurück zum Lektor.

Zitat
Zitat
All das spielte keine Rolle mehr für ihn. Jetzt lag er tiefgekühlt in einer Schublade der Pathologie, mit bläulicher Haut und kalt wie Eis. Sebastian wusste, wie sich das anfühlen würde, wenn man ihn berührte.


Besser: "Sebastian wusste, wie es sich anfühlen würde..." Sonst dachte ich erst, es geht darum, dass jemand Sebastian berührt und der auch so kalt ist.

Wird geändert.

Zitat
Zitat
Er reckte sich genießerisch. Das Wasser strömte an ihm herunter und verschwand gluckernd im Abfluß.


Wird auch so klar und im Absatz davor wird auch genossen. Insgesamt ist diese Duschszene für mich aber irgendwie nicht überzeugend. Müsste er nicht seinen Körper anfassen und noch die Leiche sehen oder sowas?
Und was das Psychologiestudium da soll - das verstehe ich nicht recht. Das hilft erfahrungsgemäß wenig dabei, sich Strategien für den Umgang mit Tod zu erarbeiten.

Auch hier folge ich Deinem Rat: Genießerisch wird gestrichen. Allerdings glaube ich nicht, dass er unbedingt beim Duschen daran denkt, wie sich die Leiche anfühlt. Das hat er schon vorher getan. Und das Psychologiestudium fliegt raus (auch wenn das eventuell schon helfen kann)

Zitat
Zitat
gibt der Text einen guten Eindruck, was für ein Mensch Sebastian ist?

Mhm. Jemand, der sensibel ist und geschieden, der seine Tochter mag und sich um sie sorgt. Jemand der seine Sorgen allein trägt und sich niemandem mitteilt. Dass er dann in den Biergarten geht passt für mich nicht so recht zum gezeichneten Bild.

Das mit dem Biergarten ist eine Entspannungsmethode. Hinterher mit Kollegen abschalten. Aber es muss hier nicht unbedingt rein.

Zitat
Zitat
- ist das zu breit oder zu kurz?

Weder noch. Es fehlt eher ein roter Faden - wie er sich langsam beruhigt oder sowas. Nach 50 Leichen hat er da ja eine Strategie. Oder einen Grund, warum er keine hat.

ich versuche, die „Beruhigung“ etwas langsamer zu gestalten.

Zitat
Zitat
- Sonstige Anregungen?

Ich kam gut rein. Du könntest, wenn Du ihn etwas vertiefen willst, ihm noch ein paar mehr Gedanken unterschieben. Wie schnell so ein Leben vorbei sein kann ... wie schade es ist, dass er Tochtername nicht mehr jeden Tag sieht... sowas. Dann hätte ich eine Idee, was ihn so mitnimmt an der Bergung und was ihn so erfreut an der Tochter.

Dass die Bergung ihn nicht kalt lässt, dafür braucht es, glaube ich, keine Begründung. Und eine Tochter, die anruft, ist für die meisten wohl erfreulich.
 :daaanke:

Oldlady

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #17 am: 17 December 2017, 17:07:04 »
Hallo Viskey,

Von Dir weiß ich, dass das Ablegen der Berufskleidung ein wichtiger Akt ist.  :daaanke:

Zitat
Zitat
Sebastian streifte das dunkelgraue Hemd mit dem Schriftzug „Polizei“ über den Kopf und warf es auf den Boden. Dann ließ er sich auf der Bettkante nieder.
Er wusste, was nun geschehen würde.

Der Satz schafft nur Distanz, sonst tut er nichts. Würde ich also ganz rauswerfen. Du kannst das sehr viel eleganter lösen mit: Wie bei jeder Leichenbergung tat er während des Einsatzes das Notwendige, …

Werde ich umformulieren


Zitat
Zitat
Was für ein Mensch war der Tote gewesen? Hatte ihn jemand wirklich geliebt, hatte er Freude am Leben gehabt?


Auch das fühlt sich ziemlich distanziert an und auch fremd. Ich kenne solche Gedanken von mir selbst nicht, auch nicht von den Kollegen, mit denen ich enger zusammen gearbeitet habe. Was nicht heißt, dass der eine oder andere solche Gedanken nicht doch hat. Was aber immer noch nichts daran ändert, dass es aus der Situation herausreißt.
Hmm .. da bin ich anderer Meinung. Ich empfinde das gerade nicht als distanziert.


Zitat
Dass es sein erster Einsatz mit Leiche war, kann man sich mehr oder weniger denken, wenn dann kommt, dass er gerade mal 18 war. Sehr viel früher darf man auch nicht bei einer solchen Aktion mitmachen bzw. Mitglied in einer Rettungsorganisation werden. Eben weil es zu Situationen kommen kann, die psychisch belastend sind.

Ich finde es gerade interessant, dass er schon sehr früh damit konfrontiert wurde. Und manche Leser mögen wissen, dass ein solcher Einsatz nicht früher möglich ist, aber nicht jeder. 

Zitat
Zitat
Es mochten etwa fünfzig Tote gewesen sein, die er als Retter und später als Polizeibergführer gesehen hatte. Und er steckte es noch immer nicht ohne weiteres weg.
Vielleicht war er zu sensibel. Als kleiner Junge hatte er einmal eine tote Blaumeise auf der Terrasse gefunden. Und er hatte geweint und Schattenrisse von Vögeln an die Fensterscheibe geklebt. 

Infodump

Davon hat der Text leider zu viel, aber gerade an dieser Stelle finde ich das nicht. Er erinnert sich, war schon immer durchaus sensibel.

Zitat
Zitat
Natürlich waren auch die meisten seiner Kollegen nicht völlig abgebrüht. Es half, sich hinterher im Biergarten zu treffen, vielleicht über das Geschehene zu reden, miteinander zu entspannen.
Der Teil ist nur insofern interessant, weil ich mich frage, was Sebastians Methoden sind, um solche Erlebnisse zu verarbeiten. Das kommt nämlich nicht vor. Er bekommt Bilder von vergangenen Einsätzen in den Kopf ... und geht dann einfach duschen. Oder halt duschen. - Was ich, wenn das der Coping-Mechanismus sein soll, ziemlich sehr daneben finde. Von kalten Leichen zu heißem Sixpack in 5 Sekunden ... meh.

Das mit dem Sixpack fliegt raus. Aber ich glaube, dass die  innere Vorstellung, dass mit dem Duschen alles abgewaschen wird, schon hilfreich sein kann. Habe selbst schon mit vergleichbaren  Strategien gearbeitet. Und der Biergarten mit Kollegen, die dabei waren, ist auch keine schlechte Idee. Da kann man noch mal drüber reden, wenn man will.

Zitat
Zitat
Seine paar Semester Psychologie-Studium waren nicht nutzlos gewesen …

Ich weiß nicht, aber dieses Psychologiestudium kauf ich ihm nicht ab. Irgendwie denkt er nicht so, als hätte er Ahnung von der wissenschaftlichen Seite der Problematik. Und außerdem bringt einem so ein Studium zwar eine Menge Durchblick, aber keine Strategie, wie man nun individuell wirklich mit so etwas umgeht.
Ich habe zwar selber nicht Psycho studiert, aber ich hoffe, in keinem Psychologiestudium wird eine heiße Dusche als Bewältigungsstrategie vorgeschlagen.
Die Dusche ist eine mögliche Strategie, wenn man damit bestimmte innere Vorstellungen koppelt (siehe oben).

Zitat
Zitat
Eine helle Kinderstimme. „Papa! Ich habe eine Drei in Mathe!“
Ein Lächeln spannte seine Lippen. „Das ist großartig! Gut gemacht!“
Das wäre für mich der beste Punkt, um das zu beenden. Das Leben geht weiter, der Einsatz ist vorbei, er kann sich auf seine Vaterrolle konzentrieren und darin aufgehen. Fertig. Die Exfrau und die Handyfotos sind dann nur noch Ballast. Dass er - wie die Kollegen - in den Biergarten geht, kommt hier in jedem Fall zu spät.

Da hast Du Recht. Hintenraus werde ich kürzen. Das mit dem Biergarten war auch schon beim Text mit der Leichenbergung drin.


Zitat
Zitat
- gibt der Text einen guten Eindruck, was für ein Mensch Sebastian ist?
- riecht er nach Infodump?
- Eindruck ... jein. Die Dinge, die ihn charakterisieren, kommen irgendwie zu kurz: Wie fühlt er sich nach diesem Einsatz bzw. generell nach einem solchen Einsatz? Wie geht er damit um, was macht er, um sich von diesen Erlebnissen nicht unterkriegen zu lassen?
Ich glaube das wird hier schon deutlich. Infodump ist klar, da schmeiße ich viel raus.

 :daaanke:

Oldlady

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #18 am: 17 December 2017, 17:12:35 »
Hallo Ryek,

vielen Dank!

Zitat
Es reicht, anzudeuten, insbesondere wenn es einige Sätze später eingelöst wird. Vor dem Duschgang lassen sich gut die Hälfte der Sätze streichen, dass würde nach meiner Meinung den Text prägnanter machen. Schlaglichter statt Erzählung.
Ich werde sehr viel streichen, aber Rückblenden sind in Sebastians Situation schon angemessen, glaube ich. Wie viel davon und wie man das ausführt, ist natürlich etwas anderes. Der Prota verarbeitet … denkt … Die Action ist vorbei.
Ohne inneren Monolog kann ich mir die Szene nicht recht vorstellen.

Oldlady

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #19 am: 17 December 2017, 17:19:06 »

Hallo Trippel,  :daaanke:

Zitat
Nach Deiner Erklärung sehe ich Licht und die Lösung ist einfach (in der Theorie). Nimm den Tupfpinsel und charakterisiere den Sebastian durch zwei oder drei Reaktionen/Entscheidungen/Taten, die herausstechend sind. Beispiele kann ich nicht geben, weil die davon abhängen, was Deine Figur macht, wenn sie wieder wichtig wird. Der spätere Aufritt bestimmt die Eigenschaften, die du vorn zeigen willst.

der Tupfpinsel wird später durchaus eingesetzt, Sebastian  wird von verschiedenen Leuten  aus ihrer Perspektive gezeigt. Und er ist ein wichtiger Handlungsträger. In diesem Abschnitt versuche ich, seine menschliche Seite zu zeigen. Und zwar so, dass der Leser noch einen anderen Eindruck von ihm hat als den des Polizeiprofis, der eine Leiche birgt. Ziel der Verarbeitungsszene ist, dass der Leser ihn nicht vergisst, bis er wieder ins Geschehen eingreift.  Dabei habe ich ganz offensichtlich des Guten zu viel getan.

Oldlady

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #20 am: 17 December 2017, 17:28:05 »
Hallo Vino,
herzlichen Dank für die Röstung!

Zitat
Ich kann mir Sebastian gut vorstellen. Ich weiß nun etwas über seine Vergangenheit, über seinen Job, die Dinge die er schon sehen musste und sein gegenwärtiges Verhältnis zu seiner Familie.
Außerdem habe ich auch ganz plastische Vorstellungen davon bekommen wie Sebastian aussieht. Es scheinen also alle Regeln von Charakterisierung eingehalten und doch stellt sich bei mir ein Gefühl ein, dass mich nicht nah genug an ihn heran kommen lässt.
Aufgrund der Kürze aber der Fülle an Informationen, fällt es mir schwer mich auf Sebastian einzulassen.

Du hast vollkommen Recht. Ich habe zu viel reingepackt.

Zitat
Der Umschwung von depressiver Stimmung zu entspanntem, erotischen Duschen (entschuldige aber bei so viel Muskel, glitschigem Gel und so fort kam ich nicht umhin diese Assoziation aufzustellen) ließ alles auf der Strecke was vorher ganz gut aufgebaut war.

Die Duschszene ändere ich (seine Stimmung soll nicht so schnell umschwenken – da sind auch andere Röster Deiner Meinung und ich auch). Dass ein bisschen Erotik drin steckt, finde ich nicht schlimm. Sebastian ist ein durchaus sinnlicher Typ.

Zitat
Du hattest mich dann wieder, als der Anruf kam und Sebastian sofort dachte, er müsse vielleicht zu einem neuen Einsatz. Dann kommt aber die Tochter und das Familienverhältnis wird eingeführt. Das interessiert mich aber leider gar nicht im Moment.

Die Tochterszene wird extrem gekürzt.

Zitat
Wenn er aber einen Schalter umlegen kann und dann direkt wieder alles verdrängt von jetzt auf gleich, dann halten diese pseudodepressiven Sätze auf…

Ich werde so umgestalten, dass das Bewältigen langsamer vor sich geht.

Viskey

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #21 am: 17 December 2017, 18:30:56 »
Hallo Oldlady!

Ich habe das Gefühl, als müsste ich diesen Punkt noch etwas genauer ausführen:

Zitat
Zitat
Was für ein Mensch war der Tote gewesen? Hatte ihn jemand wirklich geliebt, hatte er Freude am Leben gehabt?

Auch das fühlt sich ziemlich distanziert an und auch fremd. [...]
Hmm .. da bin ich anderer Meinung. Ich empfinde das gerade nicht als distanziert.

Für mich fühlt sich das distanziert an, weil es so an der Oberfläche bleibt. Vielleicht ist oberflächlich das bessere Wort.
Mit diesen Fragen erfahre ich nichts über Sebastian, was ich nicht eh schon weiß: Er denkt über den Toten bei diesem Einsatz nach, die Bergung beschäftigt ihn, er betrachtet das nicht einfach als Routine, legt es nicht ab wie den lästigen Papierkram, sobald er außer Dienst geht.
Aber "war er glücklich gewesen", "war er geliebt worden" ... das sind so allgemein gehaltene Fragen, dass sie von jedem zu jedem kommen könnten. Und deswegen schafft das bei mir keine Nähe und keine Charakterisierung.

lg, Viskey
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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #22 am: 17 December 2017, 21:43:25 »
Zitat
Dass die Bergung ihn nicht kalt lässt, dafür braucht es, glaube ich, keine Begründung. Und eine Tochter, die anruft, ist für die meisten wohl erfreulich.

Interessant, dass Du mich so missverstanden hast. Ich mag ja Deine Bergkrimis, finde die Protas aber oft etwas grob geschnitzt. Hier ging es mir ums Feine: Eben nicht um eine Begründung, sondern um eine genauere Charakterisierung dessen, was ihn mitnimmt oder stört. Den einen nimmt Leichenbergung mit, weil es ihn an die eigene Sterblichkeit erinnert, den anderen, weil er sich ekelt vor all dem Fleisch und wieder jemanden, weil... Und ähnlich bei der Freude über Kinderanrufe. Klar freuen sich die meisten, aber wie und worüber genau, das ist eben dann doch individuell. Wenn Du zur Charakterisierung Dinge nimmst, bei denen, Du gibst es ja selbst zu, fast alle so reagieren wie Dein Prota dieser Szene, dann taugt das nicht zur Charakterisierung. Nur das, was ihn von anderen unterscheidet, taugt dazu. Und wenn dazu die grobe Aussage "Es nimmt ihn mit/es freut ihn" nicht reicht, dann musst Du eben so genau hinschauen, dass er wirklich charakterisiert wird. Das wollte ich sagen.
Wie Viskey es auch schreibt: Sei konkreter, weniger allgemein.
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #23 am: 18 December 2017, 09:01:24 »
@ Merin
Tupfpinsel: Man kann eine Figur mit ganz wenigen Strichen/Tupfen recht genau charakterisieren, wenn man die richtigen Striche oder Tupfen benutzt. Das ist aber eine kleine Kunst für sich. Tupfen deshalb, weil der Autor von vorn herein auf den Anspruch in Richtung Vollständigkeit verzichtet und sehr sparsam bei der auswahl ist.

Liebe Grüße
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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #24 am: 18 December 2017, 11:25:26 »
Danke, ja das passt sicher gut.
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #25 am: 19 December 2017, 16:09:18 »
@ merin:

vielen Dank für die sehr gute Erklärung zur Charakterisierung! Das bringt mich wirklich weiter.  :daaanke:

merin

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #26 am: 19 December 2017, 16:18:10 »
Freut mich. :)
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

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Re: Neuer Bergkrimi - Charakterisierung eines Prota
« Antwort #27 am: 13 January 2018, 12:30:56 »
Liebe Mods,

hier kann dann geschlossen werden. Vielen Dank!