Teufelsrost > Höllenfenster
AT Wolfsbrüder - auserzählt
Naleesha:
Hallo,
Auch mal wieder Röstgut von mir. wetzt die Gabeln, nehmt euch Zeit, ich werd's auch tun. :biggrin:
Diese Szene schließt direkt an die Jagdszene an und endet quasi direkt vor der Szene in der er das erste Mal ihre Stimme in seinem Kopf hört. Teile werdet ihr vielleicht aus anderen Röstungen wiedererkennen. das liegt daran, weil ich sie verschoben habe. Der Teil in dem ich die Schule selbst beschreibe z.B. braucht keine so ausführliche Röstung wie die restlichen Textabschnitte. hier kommt es mir nur darauf an, ob der Text durch die Versiebung an anderer Stelle noch immer harmonisch und homogen wirkt, oder ob das plötzlich fehl am Platz wirkt.
Ansonsten hab ich es in der inspirierten Feder schonmal gesagt: irgendwas stört mich an meinen Texten aber ich kann es nicht ganz greifen. da is was nicht so rund wie es sein sollte und das fuchst mich. vor Allem, weil ich nicht erkennen kann was.
zum Schluss: ich hab mitten im Text, wo es um den Musikunterricht geht, eine Frage eingebaut, die euch vielleicht ein wenig rausreißen wird, die mir aber wichtig ist.
wieder habe ich, zur besseren Übersicht, Absätze, zwischendrin mit drei *** getrennt, es gehört jedoch alles zum selben Kapitel.
Dann mal viel Spaß beim Lesen und Rösten.
LG, Nalee
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Auf Zehenspitzen bewegte ich mich durch das dunkle Haus. Es war bereits nach Mitternacht. Mutter und die Mädchen waren schon zu Bett gegangen und ich musste darauf achten, leise zu sein, um niemanden zu wecken. Mein Herz pochte, doch nicht aus Angst, sondern wegen der Vorfreude, die ich wegen des Wiedersehens mit dem Wolf verspürte. Ich hätte mich darüber wundern müssen. Ich hätte Angst vor dem wilden Tier haben müssen, doch stattdessen fand ich ihn einfach nur schön. Ich erreichte die Haustür. In dem Moment fiel mir ein, dass in der Küche noch ein Rest des Abendessens sein musste.
Fasanenbraten, vielleicht hat er Hunger. Ich machte Kehrt und schlich zur Küche. Der Braten stand unter einer Abdeckung auf der Anrichte. Ich wickelte ein großes Stück davon ein und Wandte mich erneut zur Tür hin. Moment! Von der Treppe aus lag die Vordertür am Nächsten, von meinem Zimmer aus der kürzeste Weg nach draußen. Doch von der Küche aus, war die Hintertür schneller zu erreichen. So leise ich es vermochte, schlüpfte ich in den Garten hinaus und schloss die Tür. Danach brauchte ich keine besondere Sorgfalt mehr darauf zu verwenden, möglichst leise zu sein. Ich schritt durch den Garten und passierte das kleine, eiserne Tor, das in die Hecken eingelassen war. Es quietschte leise als ich es hinter mir wieder ins Schloss fallen ließ. Der dunkle Wald wirkte jetzt, da der Mond hinter Wolken verborgen war, noch düsterer als in der Nacht zuvor. Trotzdem fand ich ohne Probleme zurück zu der Stelle, an der ich dem Wolf begegnet war. Doch als ich dort ankam, war ich allein. Enttäuscht ließ ich die Schultern sinken und stieß die Luft aus. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich sie angehalten hatte. Natürlich bin ich allein. Wie konnte ich auch erwarten, dass er zu mir kommen würde? Ich hatte es gehofft. Vielleicht dachte ich wirklich, dass er hier im Gras liegen und auf mich warten würde. Dumm. Das war es. Ich wollte nicht sofort zurückgehen und setzte mich auf den Baumstamm, wo ich den eingewickelten Fasanenbraten neben mir ablegte. Ich dachte daran, wie es sich angefühlt hatte, den schweren Kopf auf meinen Schoß gebettet, das Fell des Wolfes unter meinen Fingern. Ich hatte erwartet gehabt, dass das Fell drahtig oder borstig wäre, stattdessen hatte es sich wie Samt angefühlt. Lebendig. In der Nähe knackte ein Zweig. Ruckartig drehte ich den Kopf in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. Sekundenlang rührte sich nichts. Dann tauchte der silberne Wolf zwischen den Bäumen auf. Freude breitete sich in mir aus. Ich lächelte und stand auf. Ein Knie ließ ich ins Gras sinken um ihm in die Augen schauen zu können. „Du bist gekommen.“, flüsterte ich, gebannt von diesen sonderbar klugen Augen, die mich neugierig betrachteten. Er kam herüber. Selbst auf drei Beinen bewegte er sich anmutig und elegant. Majestätisch. Ein besseres Wort fiel mir nicht dafür ein. Er ließ etwas vor mir ins Gras fallen. Es war das Taschentuch, das ich benutzt hatte um seinen Lauf zu verbinden. Er hat es mir zurückgebracht.
„Ist es abgegangen? Wie geht es deinem Bein? - Lass mal sehen.“
Ich hielt die Hand ausgestreckt mit der Handfläche nach oben und er verstand. Er drehte sich zur Seite, sodass ich seine Wunde untersuchen konnte. Der Kräuterumschlag hatte sich abgenutzt und die Wunde lag frei. Ein Fetzen Fell hing lose daran und es fehlte ein großes Stück Fleisch. Zumindest hatte es aufgehört zu bluten. Eine hässliche Wunde, die für immer ihre Spuren hinterlassen würde. Spuren der Unvollkommenheit, die die perfekte Erscheinung dieses Schönsten aller Wölfe trüben. Ich hatte Wasser und saubere Tücher für einen Verband mitgebracht. Ich reinigte die Wunde so gut ich konnte, schnitt vorsichtig den Fellfetzen ab und legte einen neuen Verband an. Diesmal verknotete ich ihn sorgfältig, sodass er nicht wieder abgehen konnte.
„So. Fertig.“, sagte ich lächelnd.
Der Wolf leckte mir dankbar über die Hände. Ich kraulte ihn hinter den Ohren. Dann griff ich nach dem Fasanenbraten, der noch auf dem Baumstamm lag.
„Ich habe dir etwas mitgebracht, mein Freund.“
Ich wickelte das Fleisch aus dem Tuch und legte es vor ihm auf den Boden. Er leckte mir einmal freudig über die Wange bevor er zu Fressen begann. Seltsam. Selbst jetzt war ich von der Schönheit und Anmut des Wolfes wie gebannt. Was war es, das mich so stark zu ihm hinzog? Ich wollte diesen Ort nicht mehr verlassen. Nur noch hier sein, bei diesem außergewöhnlichen Tier. Ich setzte mich in den Schneidersitz, lehnte den Rücken an den Baumstamm und begann seine Flanke zu streicheln. Entspannt und glücklich schloss ich die Augen. Ich dämmerte gerade in den Schlaf als der Wolf aufstand und mich anstuppste. Ich verstand. Er wollte nicht, dass ich die Nacht im Wald verbrachte. Traurig sah ich ihn an.
„Wirst du zurückkommen?“
Er nickte. Noch einmal leckte er mir liebevoll über das Gesicht und verschwand dann zwischen den Bäumen. Ich machte kein Geräusch als ich zurück auf mein Zimmer schlich. Lag ich erst im Bett, war ich binnen Minuten eingeschlafen.
***
Am nächsten Morgen holte Jamie mich wie jeden Morgen zu Hause ab. Gemeinsam legten wir den Weg zur Schule zurück. Das Imposante Gebäude stammte noch aus der Zeit, als unsere kleine Stadt gegründet worden war. Damals hatte der Lord in dem geräumigen Herrenhaus gewohnt. Als der alte Mann starb, stand das Haus lange leer, bevor es restauriert und als Schule hergerichtet wurde. Jetzt kroch wilder Wein stellenweise wie Blut an den Mauern der Fassade hinauf und rahmte einige der hohen, schmalen Fenster ein. An der Seite des Hauses befand sich ein kleiner runder Turm, der ein Treppenhaus barg, das sich bis hinauf unter das Dach wand. Breite, helle Sandsteinstufen führten hinauf zu einer schweren Eingangspforte, die von eisernen Beschläge eingefasst wurde. Unsere liebste Ecke jedoch, war ein kleiner halbrunder Pavillon, der sich an der Hauswand anschmiegte. Am Nachmittag wurde der Bereich von der Sonne durchflutet und eine kleine Sitzgruppe lud zum Verweilen ein. Die Klassenzimmer waren recht einfach ausgestattet. Mit breiten Tischen aus dunkel lackiertem Holz, vor denen unbequeme Stühle standen, auf denen nur ein dünnes Kissen für moderate Bequemlichkeit sorgen sollte... Erfolglos. Vor uns stand ein hagerer, hochgewachsener Mann mit wirr abstehenden, dunkelgrauen Haaren und viel zu langen Armen, tippte mit seinen Fingern immer wieder an die Brille und versuchte uns etwas über Musik beizubringen. Mr. Finley erzählte gerade von einem alten, schottischen Lied, das zu vielen Anlässen auf der Fidel gespielt wurde.
"In vielen Liedern unserer Kultur ist die Fidel, nebenbei bemerkt mein liebstes Instrument, als melodiegebendes Element nicht mehr wegzudenken. Dabei ist es eine schwierige Kunst, sie zu meistern."
Wie jeder im Internat mochte auch ich den Kunstunterricht. Mr. Finleys philosophische Betrachtungen von Lyrik und Poesie, sowie die Begeisterung, mit der er uns davon erzählte, hatten schon einige meiner Mitschüler dazu animiert, sich an eigenen Werken zu versuchen. Liam hatte einmal einen ganzen Satz Gedichte verfasst und Iomhair hatte sich an einer Melodie versucht. Ich selbst war weder Dichter noch Liedschreiber, doch ich genoss die philosophischen Gespräche über Bild und Sinn der Lyrik vieler Lieder. Am Ende eines jeden Unterrichtes, spielte Mr. Finley das betrachtete Lied auf seiner Fidel.
(soll ich den Liedtext drin lassen? Oder wäre das zu viel? Es ist ein altes, schottisches Volkslied... aber andererseits, ob das Buch dadurch nun eine Seite länger wird oder nicht… Meinungen dazu trotzdem erwünscht. Außerdem: wenn ich den Text drin lassen soll, soll ich ihn dann auf Deutsch oder auf Schottisch reinschreiben?)
Two fair Sisters lived in a bower
there came a knight to be their wooer
he wooed the eldest with glove and ring
he loved the youngest aboon a thing
he courted the eldest with brooch and knife
he loved the youngest aboon his life
the eldest, she was angered sair
and envied her sister young and fair
The eldest said to the youngest ane
come and see our father‘s ship come in
she took her by the lilly-white hand
and led her down to the river strand
the youngest ane stood on a stane
the eldest took and pushed her in
she took her by the middle sae sma
and dashed her bonnie back to the ja‘
Oh sister, sister! Reach me your hand
and ye shall be heir of all my land
Oh sister, sister! Reach but your glove
and sweet william shall be your love.
Ye‘se have nae help fra hand nor glove
sweet william better be my love
sometimes she sank, sometimes she swam
until she came to Binnorie dam.
An elfin harper was passing by
that sweet pale face he chanced to spy
he made a harp of her brest bone
whose sound would melt a heart of stone
the strings he formed of her trasses lang
and heavy and doleful was their sang
with his harp he went to Binnorie Hall
where her father sat with his nobles all
he laid his harp upon a stone
and the harp began to play alone
O yonder sits my father the king
and yonder weeps my mother the queen
behind her stands my brother Hugh
with my love william, so sweet and true
But the Curse of God and thy sister Jean
be thine forever, though false Helen!
***
Lustlos stocherte ich in meinem Abendessen herum. In meinen Gedanken war ich bereits im Wald. Ich hatte unter der Treppe einen Beutel versteckt in dem sich gepökeltes Fleisch und frisches Verbandszeug befanden. Ich hoffe, die Wunde hat sich nicht entzündet. Es erstaunte mich, wie stark meine Zuneigung zu dem Wolf in der kurzen Zeit gewachsen war. Dennoch fühlte es sich auf gewisse Weise völlig natürlich an.
„… haben ihre Zuneigung zu den McCann bekundet.“
Etwas verwirrt blickte ich von meinem Teller auf.
„Wie bitte?“
„Conran McBróghan glaubt, dass den McCann tatsächlich zu wenig Land zugesprochen wurde. Damit sind es nun zwei Familien, die Fürsprache halten.“
Politisches Geplänkel. Seit Wochen ging es nur noch um den Anspruch der McCann. Wenn Dùghall McCann seine Unterstützung ausbaute, würde es sicher bald zum Kampf kommen. Mutter sprach mich erneut an.
„Die Meisten haben sich klar dagegen positioniert. Wie entscheidest du dazu, Nick?“
Ich dachte kurz darüber nach. Ein Kampf musste verhindert werden. Doch wie? Mir kam eine Idee. Ich hatte keine Ahnung, ob sie Erfolg haben würde, doch ich musste es versuchen.
„Wann findet die nächste Versammlung statt?“
„Noch in dieser Woche. Wirst du teilnehmen?“
„Du weißt, dass mich solch steife, Diskussionen nur ermüden. Die Lords sind darauf bedacht, nicht ihr Gesicht zu verlieren und treffen Entscheidungen nach schwarz oder weiß.“
Mutter schloss kurz die Augen. Das kannte sie von mir.
„Was wirst du nun also tun?“
„Ich möchte mit den Lords sprechen. Als erstes mit Lord McCann.“
„Der Sturkopf McCann wird dir nicht zuhören, wenn wir uns nicht klar für ihn aussprechen.“
„Was ist mit seinem Sohn? Das richtige Alter hätte er.“
Die beherrschte Ruhe meiner Mutter durchbrach und ein Verdutzter Ausdruck trat auf ihr Gesicht. Bevor sie antwortete, trat die Neugier in ihre haselnussbraunen Augen.
„Nun, Breac ist zugegebenermaßen ein Mann der Vernunft. Doch er ist nicht Oberhaupt seiner Familie.“
„Überlass das ruhig mir. Lade ihn doch bitte zu uns ein.“
„Was hast du vor?“
„Ich werde einen Kompromiss aushandeln, der die Streitigkeiten beilegt und den Familienanspruch der McCann klären wird.“
Mutter zog ungläubig eine Augenbraue hoch. „Und weshalb glaubst du, dass du außerhalb der Versammlungen mehr Erfolg damit haben wirst?“
Ich seufzte. „In einem Raum voller Lords wird keiner von ihnen auch nur einen Fuß weichen. Sie würden glauben, sich angreifbar zu zeigen. Laden wir die Lords zu einer persönlichen Unterredung wird deutlich, dass wir mehr am Frieden interessiert sind als an politischem Ansehen. Was unsere politische Position von vorn herein stärken würde.“
Sie nickte nur. Mein Vorhaben war kühn, doch es hatte eine reelle Chance auf Erfolg. Ich entschuldigte mich und zog mich auf mein Zimmer zurück, um später aus dem Haus zu schleichen - Den Beutel, der noch unter der Treppe verborgen lag, über der Schulter.
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so. das, zusammen mit der Jagd-Szene aus "Einschub 2.0" ist ein Versuch, die Sätze von vorher
"Die darauf folgenden Abende bin ich häufig aus dem Haus geschlichen und in den Wald gegangen, um nach dem Wolf zu sehen. Seine Pfote heilte zum Glück schnell und bald konnte er wieder völlig normal laufen. trotzdem ging ich noch jeden Abend hinaus, um ihn zu sehen. Oft nahm ich ein Stück abgehangenen Schinken aus unserer Vorratskammer mit. Danach saßen wir zusammen da und ich streichelte sein weiches Fell. Bevor ich den Wald verließ um ins Bett zu gehen, sah er mir in die Augen."
auszuerzählen, um auch die sich aufbauende Beziehung zwischen Nick und Naleesha zu verdeutlichen. Ich hoffe, es hat geklappt und es hat euch gefallen.
ich hoffe auch, dass ihr seht, was mir einfach nicht auffallen will, trotz längerer Abhängzeiten und so.
dann mal fröhliches Rösten. :)
LG, Nalee
merin:
Hallo Nalee,
dann will ich mal und hoffe, mein Erkältungskopf bekommt das klar formuliert. Aber im Bett liegen kann ich auch nicht mehr...
Leider fangen meine "Meckereien" schon beim Einstieg an. Die Sprache ist hölzern, umständlich und wiederholungsreich:
--- Zitat ---Auf Zehenspitzen bewegte ich mich durch das dunkle Haus. Es war bereits nach Mitternacht. Mutter und die Mädchen waren schon zu Bett gegangen und ich musste darauf achten, leise zu sein, um niemanden zu wecken. Mein Herz pochte, doch nicht aus Angst, sondern wegen der Vorfreude, die ich wegen des Wiedersehens mit dem Wolf verspürte. Ich hätte mich darüber wundern müssen. Ich hätte Angst vor dem wilden Tier haben müssen, doch stattdessen fand ich ihn einfach nur schön. Ich erreichte die Haustür. In dem Moment fiel mir ein, dass in der Küche noch ein Rest des Abendessens sein musste.
--- Ende Zitat ---
Die Wiederholungen habe ich mal markiert und etwas gestrichen, was mir gleich ins Auge fiel. Wieso er schleicht wird ja schon so klar. Du bist mal wieder weit vom Prota weg, erzählst, statt zu zeigen. Ich versuche mal eine Umformulierung:
Auf Zehenspitzen bewegte ich mich durch das dunkle Haus. Es war bereits nach Mitternacht. Mutter und die Mädchen waren schon zu Bett gegangen. Ich würde den Wolf wiedersehen! Was für ein schönes Tier er war! Sollte ich ... ja, das war eine gute Idee. Ich ließ die Türklinke wieder los und schlich zur Küche, wo ich ein großes Stück Fasanenbraten einwickelte.
Damit kannst Du auch den ganzen nächsten Absatz streichen. "Ich schlüpfte in den Garten hinaus" wäre der nächste Einsatz - das er das leise tut musst Du mir nicht sagen. Die folgenden Zeilen finde ich okay, bis hierher:
--- Zitat ---Ich wollte nicht sofort zurückgehen und setzte mich auf den Baumstamm, wo ich den eingewickelten Fasanenbraten neben mir ablegte. Ich dachte daran, wie es sich angefühlt hatte, den schweren Kopf auf meinen Schoß gebettet, das Fell des Wolfes unter meinen Fingern. Ich hatte erwartet gehabt, dass das Fell drahtig oder borstig wäre, stattdessen hatte es sich wie Samt angefühlt. Lebendig. In der Nähe knackte ein Zweig. Ruckartig drehte ich den Kopf in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. Sekundenlang rührte sich nichts. Dann tauchte der silberne Wolf zwischen den Bäumen auf. Freude breitete sich in mir aus. Ich lächelte und stand auf. Ein Knie ließ ich ins Gras sinken um ihm in die Augen schauen zu können. „Du bist gekommen.“, flüsterte ich, gebannt von diesen sonderbar klugen Augen, die mich neugierig betrachteten. Er kam herüber. Selbst auf drei Beinen bewegte er sich anmutig und elegant. Majestätisch. Ein besseres Wort fiel mir nicht dafür ein. Er ließ etwas vor mir ins Gras fallen. Es war das Taschentuch, das ich benutzt hatte um seinen Lauf zu verbinden. Er hat es mir zurückgebracht.
--- Ende Zitat ---
Das ist wirklich, wie in einen Spiegel schauen: Auch ich schreibe oft erstmal "Ich dachte daran", "ich hatte erwartet" (ohne gehabt, bitte) usw. Aber das kann alles weg:
Ich wollte nicht sofort zurückgehen und setzte mich auf den Baumstamm, wo ich den eingewickelten Fasanenbraten neben mir ablegte. Wie angenehm der schwere Kopf auf meinem Schoß gelegen hatte, das Fell des Wolfes unter meinen Fingern. Es war weder drahtig noch borstig, sondern weich wie Samt. Und so lebendig!
Das wird knapper, flüssiger und näher am Prota ... du weißt schon, was ich grad in meiner Überarbeitung mache, oder? :cheer: Mach es für den Rest des Textes!
Dass das Fell weich ist, glaube ich allerdings nicht. Ich hab ja schon viele Hunde angefasst und nur die wenigstens sind weich und das nur an bestimmten Stellen. Ein Wolfsfell wie Samt kaufe ich daher nicht. Und Lebendigkeit kann auch hart sein - daher habe ich oben neu angesetzt und das nicht als Nachsatz stehen lassen.
Im Folgeabsatz bist Du an manchen Stellen übergenau "Ich wickelte das Fleisch aus" reicht, woraus wissen wir ja. Und der Wolf nickt? Wirklich? Dann sollte es ihn wundern.
Die Beschreibung der Schule stört mich an der Stelle nicht, aber schau mal auf Wortwiederholungen und Redundanzen. Und Zeitformen. ;)
Zum Lied: Woher ist der Text? Kannst Du den einfach benutzen? Ich würde ihn einfach überlesen, daher kann er für mich raus. Ich verstehe auch nicht recht, welche Funktion er hat. Ich finde diese Schulszene auch wenig plastisch. Warum nicht die Leute handeln lassen, sie wirklich zeigen?
--- Zitat ---Lustlos stocherte ich in meinem Abendessen herum. In meinen Gedanken war ich bereits im Wald. Ich hatte unter der Treppe einen Beutel versteckt in dem sich gepökeltes Fleisch und frisches Verbandszeug befanden. Ich hoffe, die Wunde hat sich nicht entzündet. Es erstaunte mich, wie stark meine Zuneigung zu dem Wolf in der kurzen Zeit gewachsen war. Dennoch fühlte es sich auf gewisse Weise völlig natürlich an.
--- Ende Zitat ---
"Ich hatte unter der Treppe einen Beutel mit Fleisch und frischem Verbandszeug versteckt" ist kürzer und schöner. Und wieder "ich hoffe", "es erstaunte" - immer wenn Du sowas findest, sieh es als Anhaltspunkt dafür, dass Du hier direkter formulieren kannst.
--- Zitat ---„Die Meisten haben sich klar dagegen positioniert. Wie entscheidest du dazu, Nick?“
--- Ende Zitat ---
Sie meint, wie er dazu steht, oder?
Und wieso muss sie das überhaupt wissen? Eigentlich ist sie doch dafür zuständig, oder nicht?
--- Zitat ---Die beherrschte Ruhe meiner Mutter durchbrach und ein Verdutzter Ausdruck trat auf ihr Gesicht. Bevor sie antwortete, trat die Neugier in ihre haselnussbraunen Augen.
--- Ende Zitat ---
Mhm, das ist irgendwie kein Deutsch. Und du erklärst, statt zu zeigen. Was tut sie, wenn sie verdutzt ist? Die Brauen hochziehen? Zurückschrecken?
--- Zitat ---Ich seufzte. „In einem Raum voller Lords wird keiner von ihnen auch nur einen Fuß weichen. Sie würden glauben, sich angreifbar zu zeigen. Laden wir die Lords zu einer persönlichen Unterredung wird deutlich, dass wir mehr am Frieden interessiert sind als an politischem Ansehen. Was unsere politische Position von vorn herein stärken würde.“
Sie nickte nur. Mein Vorhaben war kühn, doch es hatte eine reelle Chance auf Erfolg. Ich entschuldigte mich und zog mich auf mein Zimmer zurück, um später aus dem Haus zu schleichen - Den Beutel, der noch unter der Treppe verborgen lag, über der Schulter.
--- Ende Zitat ---
Wieso kommt sie da nicht drauf? Und wieso mischt er sich überhaupt ein?
Das Ganze lässt die Mutter ziemlich dumm wirken und ihn überlegen. Willst Du diese Wirkung?
Ich habe mich auch gefragt, ob man einen Wolf mit Pökelfleisch und Schinken füttern kann, ohne dass er Probleme bekommt. Warum füttert er ihn überhaupt? Und ist der Wolf wirklich ein er?
--- Zitat ---, um auch die sich aufbauende Beziehung zwischen Nick und Naleesha zu verdeutlichen.
--- Ende Zitat ---
Mhm. Gut dass Du das verrätst. Das ist nämlich meines Erachtens nicht gelungen, weil Du bis auf eine Ausnahme die Begegnungen der beiden nicht zeigst. Dadurch kann ich auch nicht ersehen, wie sich ihre Beziehung zueinander verändert. Nun habe ich ganz viel auf Sprache hingewiesen, was sicher allgemein auch hilfreich ist, aber das Problem liegt mE viel basaler: Du zeigst nicht, was Du zeigen willst. Ich würde also zunächst nochmal über die Szenenauswahl nachdenken und darüber, was genau gezeigt werden soll und wie.
lg
merin
Viskey:
Hey, Nalee!
Endlich Zeit, mich um deinen Text zu kümmern.
--- Zitat von: Naleesha am 28 October 2017, 17:56:32 ---zum Schluss: ich hab mitten im Text, wo es um den Musikunterricht geht, eine Frage eingebaut, die euch vielleicht ein wenig rausreißen wird, die mir aber wichtig ist.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat --- Moment! Von der Treppe aus lag die Vordertür am Nächsten, von meinem Zimmer aus der kürzeste Weg nach draußen. Doch von der Küche aus, war die Hintertür schneller zu erreichen.
--- Ende Zitat ---
Das ist ein Detail, das ich jetzt nicht bräuchte ... außerdem hatten die Küchen, wenn ich nicht irre, sowieso immer ihren eigenen Ausgang, weil niemand wollte, dass die weniger angenehmen Nebenprodukte des Kochens (wie zB. die gerupften Federn... und die Innereien...) quer durchs Haus getragen werden. (Und ich kann dir us persönlicher Erfahrung sagen: Das alles STINKT. Gewaltig.)
--- Zitat ---Lag ich erst im Bett, war ich binnen Minuten eingeschlafen.
--- Ende Zitat ---
Der Satz ist krumm.
Geht aber auch einfacher: Ich legte mich hin und schlief sofort ein.
--- Zitat ---Ich hatte unter der Treppe einen Beutel versteckt in dem sich gepökeltes Fleisch und frisches Verbandszeug befanden.
--- Ende Zitat ---
Verbandszeug ist gut. Gepökeltes Fleiscg ... weniger.
--- Zitat ---Es erstaunte mich, wie stark meine Zuneigung zu dem Wolf in der kurzen Zeit gewachsen war. Dennoch fühlte es sich auf gewisse Weise völlig natürlich an.
--- Ende Zitat ---
Das ist vielleicht das, was dich noch stört? Zum Teil ist es immer noch ... eher beschrieben als erzählt.
--- Zitat ---Ein Kampf musste verhindert werden. Doch wie? Mir kam eine Idee. Ich hatte keine Ahnung, ob sie Erfolg haben würde, doch ich musste es versuchen.
--- Ende Zitat ---
Auch hier wieder: "Mir kam eine Idee" ist so erklärend. Eleganter wäre: "Die einzige Idee, die mir kam, war nicht sehr vielversprechend, aber ich musste es zumindest versuchen."
Die Szene hat mir ganz gut gefallen. Es ist immer noch Luft nach oben, aber im großen und ganzen finde ich das in Ordnung so.
Ein paar sprachliche Fehler sind drin, manche Sätze klingen auch irgendwie seltsam. Aber ich gebe zu: Ich hatte den Kopf nicht für die Erbsen.
Zum Liedtext noch: Hat der Inhalt des Liedes irgendwas mit dem Inhalt des Buchs zu tun? Dann kann man ihn, quasi als Foreshadowing, drin lassen. Sonst: auf alle Fälle weg ... wobei ich im Zweifelsfalle sowieso für weglassen bin. Ich bin kein großer Fan von irgendwelchen zitierten Liedtexten.
lg, Viskey
Naleesha:
Puh, endlich komme ich mal dazu, auf eure Antworten einzugehen.
ich fang mal bei dir an, merin.
--- Zitat von: merin am 30 October 2017, 17:49:26 ---Leider fangen meine "Meckereien" schon beim Einstieg an. Die Sprache ist hölzern, umständlich und wiederholungsreich:
--- Ende Zitat ---
ja, leider ein altbekanntes Problem, dass es hölzern klingt. ich kriegs aber ums verrecken nicht hin, das aus einem Text rauszuarbeiten bevor ich ihn hier einstelle.
--- Zitat von: merin am 30 October 2017, 17:49:26 ---
--- Zitat ---Auf Zehenspitzen bewegte ich mich durch das dunkle Haus. Es war bereits nach Mitternacht. Mutter und die Mädchen waren schon zu Bett gegangen und ich musste darauf achten, leise zu sein, um niemanden zu wecken. Mein Herz pochte, doch nicht aus Angst, sondern wegen der Vorfreude, die ich wegen des Wiedersehens mit dem Wolf verspürte. Ich hätte mich darüber wundern müssen. Ich hätte Angst vor dem wilden Tier haben müssen, doch stattdessen fand ich ihn einfach nur schön. Ich erreichte die Haustür. In dem Moment fiel mir ein, dass in der Küche noch ein Rest des Abendessens sein musste.
--- Ende Zitat ---
Die Wiederholungen habe ich mal markiert und etwas gestrichen, was mir gleich ins Auge fiel. Wieso er schleicht wird ja schon so klar. Du bist mal wieder weit vom Prota weg, erzählst, statt zu zeigen. Ich versuche mal eine Umformulierung:
Auf Zehenspitzen bewegte ich mich durch das dunkle Haus. Es war bereits nach Mitternacht. Mutter und die Mädchen waren schon zu Bett gegangen. Ich würde den Wolf wiedersehen! Was für ein schönes Tier er war! Sollte ich ... ja, das war eine gute Idee. Ich ließ die Türklinke wieder los und schlich zur Küche, wo ich ein großes Stück Fasanenbraten einwickelte.
--- Ende Zitat ---
soweit klingt das schon recht gut, nur will ich eben diese Reflektion drin haben, dass er sich wundert: wieso hab ich eigentlich keine Angst?
wenn ich das in-story, also nah am damals-Nick schreibe, dann hat er einfach keine Angst und er wundert sich auch nicht drüber. für ihn fühlt es sich normal an. ich möchte aber die Perspektive von später-Nick haben, der uns das eben rückblickend erzählt und ihm dann auffällt, dass er sich hätte wundern müssen. ich hoffe, die verworrenen Versuche der Erklärung sind halbwegs verständlich.
ich hätte gern einen Weg, wie ich die Reflektion drin lassen kann und gleichzeitig nah am damals-Nick dran bleibe.
--- Zitat von: merin am 30 October 2017, 17:49:26 ---Damit kannst Du auch den ganzen nächsten Absatz streichen. "Ich schlüpfte in den Garten hinaus" wäre der nächste Einsatz - das er das leise tut musst Du mir nicht sagen.
--- Ende Zitat ---
ok.
--- Zitat von: merin am 30 October 2017, 17:49:26 ---Die folgenden Zeilen finde ich okay, bis hierher:
--- Zitat ---Ich wollte nicht sofort zurückgehen und setzte mich auf den Baumstamm, wo ich den eingewickelten Fasanenbraten neben mir ablegte. Ich dachte daran, wie es sich angefühlt hatte, den schweren Kopf auf meinen Schoß gebettet, das Fell des Wolfes unter meinen Fingern. Ich hatte erwartet gehabt, dass das Fell drahtig oder borstig wäre, stattdessen hatte es sich wie Samt angefühlt. Lebendig. In der Nähe knackte ein Zweig. Ruckartig drehte ich den Kopf in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. Sekundenlang rührte sich nichts. Dann tauchte der silberne Wolf zwischen den Bäumen auf. Freude breitete sich in mir aus. Ich lächelte und stand auf. Ein Knie ließ ich ins Gras sinken um ihm in die Augen schauen zu können. „Du bist gekommen.“, flüsterte ich, gebannt von diesen sonderbar klugen Augen, die mich neugierig betrachteten. Er kam herüber. Selbst auf drei Beinen bewegte er sich anmutig und elegant. Majestätisch. Ein besseres Wort fiel mir nicht dafür ein. Er ließ etwas vor mir ins Gras fallen. Es war das Taschentuch, das ich benutzt hatte um seinen Lauf zu verbinden. Er hat es mir zurückgebracht.
--- Ende Zitat ---
Das ist wirklich, wie in einen Spiegel schauen: Auch ich schreibe oft erstmal "Ich dachte daran", "ich hatte erwartet" (ohne gehabt, bitte) (plusquamperfekt? Nick erzählt, dass er sich damals auf einen Stein SETZTE, und über den vorangegangenen Abend (der ja schon gewesen war) nachdachte. also hatte er vor dem ersten Streicheln die Erwartung gehabt, dass sich das Fell anders anfühlen würde, als es dann tatsächlich war. oder lieg ich da mit irgendwas falsch?) usw. Aber das kann alles weg:
Ich wollte nicht sofort zurückgehen und setzte mich auf den Baumstamm, wo ich den eingewickelten Fasanenbraten neben mir ablegte. Wie angenehm der schwere Kopf auf meinem Schoß gelegen hatte, das Fell des Wolfes unter meinen Fingern. Es war weder drahtig noch borstig, sondern weich wie Samt. Und so lebendig! das müsste mit der Zeitform ein aktiver Gedanke von Nick sein.
Das wird knapper, flüssiger und näher am Prota ... du weißt schon, was ich grad in meiner Überarbeitung mache, oder? :cheer: Mach es für den Rest des Textes!
--- Ende Zitat ---
ich hoffe es. keine Ahnung, ob ich es auch schaffe, aber ich werds versuchen.
--- Zitat von: merin am 30 October 2017, 17:49:26 ---Dass das Fell weich ist, glaube ich allerdings nicht. Ich hab ja schon viele Hunde angefasst und nur die wenigstens sind weich und das nur an bestimmten Stellen. Ein Wolfsfell wie Samt kaufe ich daher nicht. Und Lebendigkeit kann auch hart sein - daher habe ich oben neu angesetzt und das nicht als Nachsatz stehen lassen.
--- Ende Zitat ---
ich habs mir ein bisschen so wie die Huskys im Norden vorgestellt. die sind auch eher flauschig und das Fell ist ziemlich weich. vielleicht nicht gerade wie Samt, aber doch schon sehr weich. Das "Samt" werf ich vielleicht raus, aber dass es eben nicht drahrig war, wie er erwartet hatte, lass ich drin. und mit lebendig meinte er, dass es sich unter seiner Berührung bewegt hatte. das Zittern, die Atmung... das nehm ich daher noch mit rein.
--- Zitat von: merin am 30 October 2017, 17:49:26 ---Im Folgeabsatz bist Du an manchen Stellen übergenau "Ich wickelte das Fleisch aus" reicht, woraus wissen wir ja. Und der Wolf nickt? Wirklich? Dann sollte es ihn wundern.
--- Ende Zitat ---
darum geht es ja. Nalee versteht was er sagt. doch Nick wundert sich bei ihr über gar nichts. es fühlt sich fast schlagartig natürlich für ihn an. Das "Nicken" empfindet er also nicht als ungewöhnlich. Darum gehe ich auch bewusst ein wenig in die Reflektion des später-Nicks rein, die rückwirkend sagt: stimmt, eigentlich hätte ich mich wundern müssen...
--- Zitat von: merin am 30 October 2017, 17:49:26 ---Die Beschreibung der Schule stört mich an der Stelle nicht, aber schau mal auf Wortwiederholungen (ok) und Redundanzen. (was ist das?) Und Zeitformen. ;) (och nö. ich dachte, ich hätte die richtigen Zeitformen benutzt. vor Allem, weil wir sie ja schonmal in der Röstung "Wolfsbrüder - infodump?" berichtigt hatten. :-[ )
--- Zitat von: merin am 30 October 2017, 17:49:26 ---Zum Lied: Woher ist der Text? Kannst Du den einfach benutzen?
--- Ende Zitat ---
Das Lied ist ein schottisches Volkslied aus dem 14. Jahrhundert. soweit ich weiß, ist der Text allgemein zugänglich und es erhebt niemand direkte Ansprüche drauf. Das Lied wird zu Mittelalterfesten von verschiedenen Bands gesungen. eine Coverversion von Subway to Sally gibt es auch irgendwo. ich denke, rechtlich gibt es beim Text keine Probleme. wenn ich das Lied also nicht in den Roman selbst mit rein packe, dann aber definitiv ins Glossar (oder dem Begleitbuch mit dem Arbeitstitel "Wolfswelt", eine Art erweitertes Glossar, wo die Hintergrundgeschichten zu Romulus und Remus, den Aufbau der Wolfsbrüder und der Origin-Stories meiner Nebencharaktere zu finden sind.
--- Zitat von: merin am 30 October 2017, 17:49:26 ---Ich würde ihn einfach überlesen, daher kann er für mich raus. Ich verstehe auch nicht recht, welche Funktion er hat. Ich finde diese Schulszene auch wenig plastisch. Warum nicht die Leute handeln lassen, sie wirklich zeigen?
--- Ende Zitat ---
ich will es auch nicht zu sehr strecken. ich kann nicht einfach von einem Abend zum anderen Jumpen, dann heißt es wieder, ich hetze durch, also brauche ich zumindest eine kleine Szene aus dem dazwischenliegenden Tag. die Abende im Wald sind das, worum es eigentlich gehen soll. diese kurzen Besuche, die für die Beiden aber so unglaublich viel ausmachen. ich kriegs aber irgendwie nicht hin das Verhältnis richtig zu setzen. Mein Geanke war, die Zwischenszenen zwischen den Abenden immer kürzer zu machen. also so:
- Nick trifft Nalee zum ersten Mal
- Jagdszene
- Nick im Wald
- Schulszene
- Nick im Wald
- Nick beim Abendessen, Strategiebesprechung mit seiner Mutter
- Nick im Wald
- Nochmal Nick im Wald, Nich hört zum ersten Mal Nalees Gedanken.
wie man sieht, habe ich zwischen den beiden letzten Nächten im Wald sogar (noch) keine Zwischenszene eingebaut (möglich wäre die Unterhaltung mit McCann Jr.) aber in den Waldszenen muss eben herauskommen, wie schnell und stark sich die Zuneugung der beiden entwickelt, auch ohne dass sie gegenseitig ihre Gedanken hören können.
das ist schon ziemlich schwierig. und momentan auch ein wenig frustrierend weil ich es scheinbar echt nicht hin bekomme.
--- Zitat von: merin am 30 October 2017, 17:49:26 ---
--- Zitat ---Lustlos stocherte ich in meinem Abendessen herum. In meinen Gedanken war ich bereits im Wald. Ich hatte unter der Treppe einen Beutel versteckt in dem sich gepökeltes Fleisch und frisches Verbandszeug befanden. Ich hoffe, die Wunde hat sich nicht entzündet. Es erstaunte mich, wie stark meine Zuneigung zu dem Wolf in der kurzen Zeit gewachsen war. Dennoch fühlte es sich auf gewisse Weise völlig natürlich an.
--- Ende Zitat ---
"Ich hatte unter der Treppe einen Beutel mit Fleisch und frischem Verbandszeug versteckt" ist kürzer und schöner. (gekauft) Und wieder "ich hoffe", "es erstaunte" - immer wenn Du sowas findest, sieh es als Anhaltspunkt dafür, dass Du hier direkter formulieren kannst.
--- Zitat ---„Die Meisten haben sich klar dagegen positioniert. Wie entscheidest du dazu, Nick?“
--- Ende Zitat ---
Sie meint, wie er dazu steht, oder?
Und wieso muss sie das überhaupt wissen? Eigentlich ist sie doch dafür zuständig, oder nicht?
--- Ende Zitat ---
hier will ich verdeutlichen, dass seine Mutter ihn zwar bei den Versammlungen repräsentiert, er jedoch im Hintergrund mit ihr zusammen die Fäden zieht. sie sich also gegenseitig absprechen und Strategien entwickeln. in einer vorigen Röstung wurde bemängelt, dass er seine Pflichten als Adliger offenbar nicht wahrnehmen will. er wirke feige und so. und da kam die Idee auf, dass er doch abends mal ein Gespräch mit seiner Mutter führen kann, dass zeigt, dass er sie eben doch wahrnimmt, nur eben vom Hintergrund aus. sie soll dadurch nicht inkompetent oder dumm wirken, sondern nur, dass sie sich mit ihrem Sohn abspricht und er eben doch irgendwo seine Pflichten wahr nimmt.
--- Zitat von: merin am 30 October 2017, 17:49:26 ---
--- Zitat ---Die beherrschte Ruhe meiner Mutter durchbrach und ein Verdutzter Ausdruck trat auf ihr Gesicht. Bevor sie antwortete, trat die Neugier in ihre haselnussbraunen Augen.
--- Ende Zitat ---
Mhm, das ist irgendwie kein Deutsch. (???) Und du erklärst, statt zu zeigen. Was tut sie, wenn sie verdutzt ist? Die Brauen hochziehen? Zurückschrecken?
--- Ende Zitat ---
ist "Die beherrschte Ruhe meiner Mutter durchbrach und sie erstarrte. Bevor sie antwortete sah sie mich aus ihren haselnussbraunen Augen neugierig an." besser?
--- Zitat ---Ich seufzte. „In einem Raum voller Lords wird keiner von ihnen auch nur einen Fuß weichen. Sie würden glauben, sich angreifbar zu zeigen. Laden wir die Lords zu einer persönlichen Unterredung wird deutlich, dass wir mehr am Frieden interessiert sind als an politischem Ansehen. Was unsere politische Position von vorn herein stärken würde.“
Sie nickte nur. Mein Vorhaben war kühn, doch es hatte eine reelle Chance auf Erfolg. Ich entschuldigte mich und zog mich auf mein Zimmer zurück, um später aus dem Haus zu schleichen - Den Beutel, der noch unter der Treppe verborgen lag, über der Schulter.
--- Ende Zitat ---
Wieso kommt sie da nicht drauf? Und wieso mischt er sich überhaupt ein?
Das Ganze lässt die Mutter ziemlich dumm wirken und ihn überlegen. Willst Du diese Wirkung?
--- Ende Zitat ---
nein, aber die Gründe hab ich weiter oben ja schonmal geschrieben. es soll nicht wirken wie Einmischung. es soll wirken wie Agieren aus dem Hintergrund. Absprache, gemeinsames Handeln... eben weil er irgendwo ja der Lord der Familie ist und sich nicht so wirken soll, als ob er sich vor seinen Pflichten "drückt".
--- Zitat von: merin am 30 October 2017, 17:49:26 ---Ich habe mich auch gefragt, ob man einen Wolf mit Pökelfleisch und Schinken füttern kann, ohne dass er Probleme bekommt. Warum füttert er ihn überhaupt? Und ist der Wolf wirklich ein er?
--- Ende Zitat ---
Pökelfleisch vielleicht nicht. aber Schinken geht schon. in gewissen Mengen. man darf es nur nicht übertreiben. warum er ihn füttert? er will nett sein. und der Wolf (also Naleesha) ist natürlich kein er. Nur weiß Nick das zu dem Zeitpunkt noch nicht. die Erkenntnis, dass "der Wolf" eine Sie ist, bekommt er ja erst, als er ihre Stimme hört. bis dahin denkt er eben "der Wolf."
--- Zitat von: merin am 30 October 2017, 17:49:26 ---
--- Zitat ---, um auch die sich aufbauende Beziehung zwischen Nick und Naleesha zu verdeutlichen.
--- Ende Zitat ---
Mhm. Gut dass Du das verrätst. Das ist nämlich meines Erachtens nicht gelungen, weil Du bis auf eine Ausnahme die Begegnungen der beiden nicht zeigst. (ja, die Begegnungsszenen weiter ausbauen. mal sehn, wie schlecht mir das gelingt ^.^) Dadurch kann ich auch nicht ersehen, wie sich ihre Beziehung zueinander verändert. Nun habe ich ganz viel auf Sprache hingewiesen, was sicher allgemein auch hilfreich ist, aber das Problem liegt mE viel basaler: Du zeigst nicht, was Du zeigen willst. Ich würde also zunächst nochmal über die Szenenauswahl nachdenken und darüber, was genau gezeigt werden soll und wie.
lg
merin
--- Ende Zitat ---
ja, wie oben aufgelistet. soll eben eine kleine Zwischenszene dabei helfen, die einzelnen Abende/Nächte voneinander unterscheiden zu können. eine zeitliche Orientierungshilfe also. dass ich die Nachtszenen mit Naleesha noch ausbauen sollte, ok. aber das wird mir schwer fallen. vor Allem, wenn ich dabei die Gefühle darstellen soll, die ich darstellen will. das krieg ich einfach nie so hin wie ich es will. ! :gnah: das ist eben das Problem, wenn man wie ich eine gewisse psychische Störung hat was Gefühle betrifft. -.- danke Mama. (damit meine ich meine richtige Mama, nicht dich, merin ^.^)
danke jedenfalls für deine Röstung. hat mir sehr weiter geholfen.
:)
@Viskey:
--- Zitat von: Viskey am 30 October 2017, 20:43:34 ---Hey, Nalee!
Endlich Zeit, mich um deinen Text zu kümmern.
--- Ende Zitat ---
Hey Viskey, Endlich Zeit, mal zu antworten ;)
--- Zitat von: Viskey am 30 October 2017, 20:43:34 ---
--- Zitat --- Moment! Von der Treppe aus lag die Vordertür am Nächsten, von meinem Zimmer aus der kürzeste Weg nach draußen. Doch von der Küche aus, war die Hintertür schneller zu erreichen.
--- Ende Zitat ---
Das ist ein Detail, das ich jetzt nicht bräuchte ... außerdem hatten die Küchen, wenn ich nicht irre, sowieso immer ihren eigenen Ausgang, weil niemand wollte, dass die weniger angenehmen Nebenprodukte des Kochens (wie zB. die gerupften Federn... und die Innereien...) quer durchs Haus getragen werden. (Und ich kann dir us persönlicher Erfahrung sagen: Das alles STINKT. Gewaltig.)
--- Ende Zitat ---
hmmm... guter Punkt. aber irgendwie gefällt es mir auch, dass er sich erst wieder zur Vordertür begeben will um dann zu merken, dass er über die Hintertür schneller draußen ist. Ich überleg mir, ob ich es streiche.
--- Zitat von: Viskey am 30 October 2017, 20:43:34 ---
--- Zitat ---Lag ich erst im Bett, war ich binnen Minuten eingeschlafen.
--- Ende Zitat ---
Der Satz ist krumm.
Geht aber auch einfacher: Ich legte mich hin und schlief sofort ein.
--- Ende Zitat ---
hmmm... dieses "lag ich erst im Bett", impliziert für mich, dass er vorher noch Dinge tat. wie z.B. nochmal aufs Klo gehen, Zähne putzen, nen Pyjama anziehen... und sich dann erst hinlegte. diese implikation fehlt mir bei deinem Vorschlag irgendwie. das klingt nach: ich kam heim, ging rauf und legte mich mit den Klamotten, die ich anhatte ins Bett.
vielleicht können wir einen Kompromiss finden? dass der Satz nicht mehr krumm wirkt, die Implikation jedoch erhalten bleibt? ich will halt auch abkürzen, wie er sich fürs Bett fertig macht. beschreiben wie er ins Bad geht und sich die Zähne putzt muss ich nicht unbedingt haben... Ich will aber eben auch nicht, dass der Eindruck entsteht, Nick sieht man nie bei "menschlichen Bedürfnissen" wie Zähneputzen und so. ich find das in manchen Romanen und Büchern immer witzig, wenn der Eindruck entsteht, dass die Charaktere niemals auf die Toilette gehen oder so.
--- Zitat von: Viskey am 30 October 2017, 20:43:34 ---
--- Zitat ---Ich hatte unter der Treppe einen Beutel versteckt in dem sich gepökeltes Fleisch und frisches Verbandszeug befanden.
--- Ende Zitat ---
Verbandszeug ist gut. Gepökeltes Fleiscg ... weniger. (check)
--- Zitat ---Es erstaunte mich, wie stark meine Zuneigung zu dem Wolf in der kurzen Zeit gewachsen war. Dennoch fühlte es sich auf gewisse Weise völlig natürlich an.
--- Ende Zitat ---
Das ist vielleicht das, was dich noch stört? Zum Teil ist es immer noch ... eher beschrieben als erzählt. (das soll mit einer gewissen Reflektion von später-Nick verknüpft werden. ich werd den Teil noch ausbauen um den Übergang von Reflektion zu show, don't tell zu schaffen versuchen.
--- Zitat ---Ein Kampf musste verhindert werden. Doch wie? Mir kam eine Idee. Ich hatte keine Ahnung, ob sie Erfolg haben würde, doch ich musste es versuchen.
--- Ende Zitat ---
Auch hier wieder: "Mir kam eine Idee" ist so erklärend. Eleganter wäre: "Die einzige Idee, die mir kam, war nicht sehr vielversprechend, aber ich musste es zumindest versuchen." (nicht 1:1, aber gekauft)
Die Szene hat mir ganz gut gefallen. Es ist immer noch Luft nach oben, aber im großen und ganzen finde ich das in Ordnung so.
Ein paar sprachliche Fehler sind drin, manche Sätze klingen auch irgendwie seltsam. Aber ich gebe zu: Ich hatte den Kopf nicht für die Erbsen.
--- Ende Zitat ---
danke. naja, da ich jetzt eh nochmal ran muss, sind Erbsen nicht mehr unbedingt nötig hier. :)
--- Zitat von: Viskey am 30 October 2017, 20:43:34 ---Zum Liedtext noch: Hat der Inhalt des Liedes irgendwas mit dem Inhalt des Buchs zu tun? Dann kann man ihn, quasi als Foreshadowing, drin lassen. Sonst: auf alle Fälle weg ... wobei ich im Zweifelsfalle sowieso für weglassen bin. Ich bin kein großer Fan von irgendwelchen zitierten Liedtexten.
lg, Viskey
--- Ende Zitat ---
Der Liedtext an sich hat nichts direkt mit dem Buch zu tun. es wäre eine Möglichkeit das Philosophieren von Nick ein wenig in den Vordergrund zu rücken (im späteren Verlauf des Buches) und so auch seine Gedanken zu dem Rätsel seines Vaters besser herausarbeiten zu können. darüber hinaus finde ich es schön, wenn alte Lieder in Fantasy-Geschichten auftauchen. wenn die dann noch eindeutig einer Epoche und lokalität zuzuordnen sind (Schottland 14.Jhdt), dann gibt es den Storys manchmal auch ein wenig mehr Authentizität. Wenn er aber im direkten Text hier rausfliegt, packe ich ihn definitiv ins Glossar oder ins Begleitbuch, dass die Hintergründe von Nebencharakteren, Stammbäume etc nochmal beinhaltet.
Danke dir auch für deine Röstung, Viskey. hat mir sehr geholfen.
:)
LG, Nalee
merin:
Hallo Nalee,
wenn Du ihn heute reflektieren lasen willst, dann mach das doch deutlich. Du musst eben überlegen, wo Du das willst, es reißt immer aus der Handlung raus und schafft Distanz zur Handlung. Aber klar kannst Du die Zeitebenen wechseln und schreiben "Damals bewunderte ich die Schönheit des Wolfes - Angst kam mir nicht in den Sinn."
"Ich hatte erwartet" ist bereits PQP. "Ich hatte erwartete gehabt" ist umgangssprachlich und stilistisch unschön.
--- Zitat ---ich habs mir ein bisschen so wie die Huskys im Norden vorgestellt. die sind auch eher flauschig und das Fell ist ziemlich weich. vielleicht nicht gerade wie Samt, aber doch schon sehr weich. Das "Samt" werf ich vielleicht raus, aber dass es eben nicht drahrig war, wie er erwartet hatte, lass ich drin. und mit lebendig meinte er, dass es sich unter seiner Berührung bewegt hatte. das Zittern, die Atmung... das nehm ich daher noch mit rein.
--- Ende Zitat ---
Lustig, da ist unsere Wahrnehmung sehr verschieden. Ich hab erst vor ca. drei Wochen einen Husky gestreichelt und fand ihn eher drahtig.
--- Zitat --- in den Waldszenen muss eben herauskommen, wie schnell und stark sich die Zuneugung der beiden entwickelt, auch ohne dass sie gegenseitig ihre Gedanken hören können.
das ist schon ziemlich schwierig. und momentan auch ein wenig frustrierend weil ich es scheinbar echt nicht hin bekomme.
--- Ende Zitat ---
Vielleicht liegt das daran, dass Du noch nicht weißt, wie du das zeigen kannst und was für eine Art von Zuneigung das ist? Ich würde da auch nicht zu viel zeigen. Ein, zwei Szenen, etwas Raffen und Zusammenfassen dazwischen. Das reicht.
--- Zitat ---sie soll dadurch nicht inkompetent oder dumm wirken, sondern nur, dass sie sich mit ihrem Sohn abspricht und er eben doch irgendwo seine Pflichten wahr nimmt.
--- Ende Zitat ---
Wenn Du aber alle Ideen die dann umgesetzt werden von ihm kommen lässt - dann wirkt sie dumm und das Gespräch nicht auf Augenhöhe. Lass sie doch ruhig diskutieren, jede/r bringt Ideen ein, sie wägen ab, verwerfen und entscheiden dann gemeinsam.
--- Zitat ---ist "Die beherrschte Ruhe meiner Mutter durchbrach und sie erstarrte. Bevor sie antwortete sah sie mich aus ihren haselnussbraunen Augen neugierig an." besser?
--- Ende Zitat ---
Nein. Vielleicht bin ich da etwas eigen, aber bei "Die beherrschte Ruhe meiner Mutter durchbrach" überkommt mich das Schütteln. Ich finde das sehr schwülstig. So ein bissel ist das ja Dein Stil, aber hier ist es mir zu dick aufgetragen. Was soll "beherrschte Ruhe" sein? Was bricht da durch? Lass sie meinetwegen erstarren. Dann passt aber "neugierig" nicht dazu. Überleg genau, was er beobachten kann und schreib das hin. Richtet sie sich auf? Zuckt sie zusammen? Oder vielleicht auch "Plötzlich wirkte meine Mutter gar nicht mehr ruhig. Sie hob den Kopf und starrte mich an."
Aber mach es bitte so konkret wie möglich.
--- Zitat ---Pökelfleisch vielleicht nicht. aber Schinken geht schon. in gewissen Mengen. man darf es nur nicht übertreiben. warum er ihn füttert? er will nett sein. und der Wolf (also Naleesha) ist natürlich kein er. Nur weiß Nick das zu dem Zeitpunkt noch nicht. die Erkenntnis, dass "der Wolf" eine Sie ist, bekommt er ja erst, als er ihre Stimme hört. bis dahin denkt er eben "der Wolf."
--- Ende Zitat ---
Öhm - er ist ein Bursche vom Land. Der weiß, wohin er schauen muss um das zu sehen, oder? Also ich weiß das bei Säugetieren, die mich interessieren, nach den ersten zehn Minuten.
lg
merin
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