Federleichtes > Federfutter
Was lest ihr gerade – 2017
Trallala:
Ich habe gerade zweimal hintereinander "Die Hauptstadt" von Robert Menasse (aktueller Buchpreisträger) gelesen.
Zweimal, weil der Roman so komplex ist, dass man beim ersten Mal höchsten die Hälfte versteht.
Was der Mann phantastisch kann, ist schneller Perspektivwechsel und das Jonglieren mit ganz vielen Perspektivträgern. Wer etwas übers perspektivische Schreiben lernen will, sollte das Buch lesen. Ist aber kein leichter Stoff.
T!
June:
Ah, weil mir gerade wieder dieser Faden unterkommt ...
kennt jemand das hier?
https://www.amazon.de/Ausgetrickst-ATM-Action-Thriller-Mystery/dp/3957650984/
Ich mag Autorenkollegen wirklich keine miese Rezension reindrücken und falls sich K.K. bei uns im Forum befinden sollte, entschuldige ich mich schon mal - aber ich frage mich wirklich, wie es dieser Roman durchs Lektorat geschafft hat.
Er ist weder Action noch Thriller noch Mystery, wie vorn drauf steht. Alle 3 Worte bauen eine gewisse Erwartungshaltung auf, die in keinster Weise erfüllt wird. Es gibt keine Action, keine mysteriösen Ereignisse, noch nicht mal richtig viel Druck, wie man es bei Thrillern meinen könnte. So schade! Dabei wären ein paar der vielen, sich häufenden, kleinen Dinge doch sehr schnell eliminiert gewesen.
Klare Nichtempfehlung!
Ich mach jetzt mit "Lila, Lila" weiter ...
LG, Ryrke
merin:
Ich hab grad Saltimbocca von Bernhard Jaumann zur Seite gelegt. Langweilig, langatmig und ein Prota, der mich nicht im mindesten interessiert und fade und blass blieb. Das, was spannend sein soll, wirkt unfreiwillig komisch und dadurch peinlich. Und die ständigen Essensschilderungen gingen mir gehörig auf die Nerven. Wieso dieses Buch einen Preis bekommen hat, ist mir völlig schleierhaft.
kass:
--- Zitat ---Wieso dieses Buch einen Preis bekommen hat, ist mir völlig schleierhaft.
--- Ende Zitat ---
Das Gefühl kenn ich. Geht mir oft so. :cheese:
Ach, ich habe die zweite Mistborn-Trilogie von Brandon Sanderson beendet. Das hatte so seine Längen, aber dann hat er doch wieder hochgedreht. Am Ende mochte ich es. Danach dann "Secret History", eine Geschichte, die in derselben Welt spielt. Es hat sich gelesen wie ein zusätzlich Bogen über die Ursprungsgeschichte gespannt, aus der Sicht des toten Kelsier geschrieben. Ich bin damit einfach nicht warm geworden, hab immer gedacht, na das wird schon noch, aber nein, es wurde nicht.
Und weil ich nach dieser Enttäuschung wieder was richtig Schönes lesen will, habe ich mit einer Reihe von vorne angefangen (es gibt jetzt nämlich neue Bände, die ich mir dann genüsslich, wieder voll in der Welt, gönnen werde). :whee:
Ich liebe diese Autorin, leider sind ihre Bücher nicht übersetzt, also nur für diejenigen unter uns, die auch gerne englische Bücher lesen.
Hier erst mal der erste Satz aus einem der neuen Bücher, und ich reibe mir schon die Hände vor Vorfreude:
I knew that saving the world wasn´t going to be easy, but I would have appreciated fewer personnel issues.
Hach, was für ein schöner Satz. Da brauch ich keinen Klappentext oder Bewertungen oder irgendwas. Bei dem ersten Satz muss ich das Buch kaufen!
So, und die ganze Geschichte beginnt natürlich mit dem ersten Band.
Lisa Shearin: Magic lost, Trouble found.
Eine Ich-Erzählung. Die Prota ist eine professionelle Sucherin, aufgewachsen in einer eher kriminell veranlagten Familie. Natürlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Auftrag mal so ganz daneben läuft und sie mitten in wilden Intrigen und Machenschaften landet.
Es ist wunderbar leicht-locker geschrieben, dabei aber nicht platt, die Prota immer wieder hübsch ironisch mit Anflügen von Sarkasmus. Wovor ich echt den Hut ziehe, ist, wie sie es geschafft hat, in der Ich-Perspektive so die Spannungsbögen zu bauen und zu halten.
So, genug geschwärmt. :kaffee2:
merin:
Klingt nach einer echten Empfehlung. :cheer: Ich lese gern in englisch.
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