Mit der ersten Idee des Romans habe ich auch eine ungefähre Vorstellung vom Protagonisten, aber das ist selten eine kraftvolle Gestalt. Da es hier aber um Aufbau und Plot geht, ist der Antagonist, oder mehrere davon, viel wichtiger, weil er es ist, der dem Protagonisten die Steine in den Weg legt. Der Protagonist gibt die Richtung vor, aber der Antagonist den Weg dorthin. Deshalb kann kein Plot etwas taugen, in dem die Widerstände nicht klar sind, bevor der Handlungsfaden geplant wird. Das gilt in gewisser Weise auch für die Planschreiber.
Aber der Grund, warum ich meine Methode vorgestellt habe, ist einfach der, dass bis zu einem Drittel der Schreiber - sagt man - keine Planschreiber sind, sondern eher intuitiv und vor allem von Einzelszenen ausgehend ihren Roman zusammenstellen. Die Gruppe von Schreibern hat immer das Problem, dass sie am Ende des Rohentwurfes sorgfältig überprüfen muss, dass alles an Ort und Stelle ist. Diese Intuitivschreiber kommen an einer ausführlichen Bearbeitung selten vorbei und brauchen länger fürs Schreiben. Aber ob jemand Planschreiber oder Wattwanderer ist, ist keine rationale Entscheidung, sondern eine Frage wie der eigene Kreativprozess arbeitet. Nur: Es werden für Intuitivschreiber keine Methoden vorgestellt, weil das nicht so einfach in klaren Schritten abläuft. Hab ich mir gedacht, schreibe ich mal, wie ich damit umgehe.
Trippelschritt
(Minderheitenangehöriger)
p.s. Bei Kurzgeschichten bis 10 000 Zeichen ist der Unterschied egal. Stories (ersten Entwurf) schreibe ich in einem Zug runter.