Federleichtes > Teufelsblick
Film: Sex und Tee
merin:
Das ist schon krass und war mir so nicht bewusst. Was für ein Bild wirft das auf Sexualität?
Auch, dass gar nicht darauf eingegangen wird, dass auch Männer die Pflicht hätten, ihre Frauen zu befriedigen (fände ich jetzt nicht weniger schlimm, aber es wird scheinbar nichtmal mitgedacht, dass es da auch andersrum Konflikte gibt). Da entsteht schon der Eindruck, dass es nur darum geht, die Macht der Männer über (ihre) Frauen zu zementieren
kass:
--- Zitat ---Da entsteht schon der Eindruck, dass es nur darum geht, die Macht der Männer über (ihre) Frauen zu zementieren
--- Ende Zitat ---
Da entsteht nicht nur der Eindruck, das ist so. Lass es mich mit den Worten meines so innig verehrten Dozenten Klaus Meier ausdrücken:
"Auch die Herren am Bundesgerichtshof nahmen an, dass jeder Ehepartner - gemeint sind und waren stets nur Frauen - verpflichtet ist, geschlechtlich mit dem anderen zu verkehren. ...
Der herrschenden (sic!) Meinung kann nicht gefolgt werden. Dem Staat kommt auch in seiner dritten Gewalt, den Gerichten, nicht das Recht zu, Eheleuten und nichtverheirateten hetero- oder homosexuellen Paaren Vorschriften für ihren Intimbereich zu machen. Ganz offenbar ist das Verlangen der betagten Richter, auch im Schlafzimmer Recht zu sprechen, weniger durch Voyeurismus gekennzeichnet ( :)mit Fußnote zum Thema Impotenz im Alter :)), als durch anachronistische, reaktionäre und zutiefst frauenfeindliche Anschauungen."
Und weil das jetzt gerade alles so furchtbar ernst und fies ist, hier noch ein Hinweis, was dieses Thema mit dem Christkind zu tun hat. In diesem meinem Lieblingsbuch wird die Geschichte juristisch betrachtet, also werden Fragen aufgeworfen (und abgeprüft und beantwortet) wie: Liegt beispielsweise sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen gem. § 174 StGB vor, als der Heilige Geist Maria schwängerte? Wie sieht es mit Unterhaltsansprüchen aus? Ist das Christkind ehelich? oder auch Schadenersatzansprüche des Joseph wegen Schwängerung der Maria durch den Heiligen Geist bis hin zu Luftverkehrsrechtlichen Problemen des Fliegens von Engeln und anderen himmlischen Heerscharen. Na ja, und ein zu prüfender Aspekt war das Recht der Maria auf eheliche Beiwohnung gem. § 1353 BGB. (Und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar (Matthäus Kapitel 1 Vers 25))
Ich glaube, jetzt hast du eine Vorstellung davon, wie viel Spaß ich beim Lesen dieses Buches hatte, ich alte Kirchenkritikerin und Feministin. 8)
LG
Kass
merin:
Ja, das klingt, als hätte mir das auch Freude bereitet. Über einige der Sachen hatte ich auch schon nachgedacht, vor allem darüber, dass sie kein Mitspracherecht hatte, als Gott sie schwängerte.
Viskey:
He, aber Gott und seine Päne sind doch unfehlbar, was will die Maria da noch mitreden? Natürlich war sie da voll mit einverstanden, is ja wohl klar, hömma.
Gibt dazu auch einen (leider, soweit ich weiß, nie verfilmten) Sketch von Monty Python, wo Maria Josef beizubringen versucht, wieso sie jetzt plötzlich schwanger ist, obwohl sie ihn nie rangelassen hat und immer einen auf keusch gemacht hat. - In dem war Maria tatsächlich einverstanden, weil sie den Herrn Engel doch irgendwie heiß und aufregend fand... :wech:
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