22 November 2024, 02:32:30

Autor Thema: Lest Ihr, bevor Ihr schreibt, und wenn ja, was?  (Gelesen 30593 mal)

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diffusSchall

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Re: Lest Ihr, bevor Ihr schreibt, und wenn ja, was?
« Antwort #30 am: 18 August 2022, 22:03:29 »
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich das Ganze nicht professionell mache.

Was würde das denn deiner Meinung nach ändern?    :verdaechtig:
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Cimglett

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Re: Lest Ihr, bevor Ihr schreibt, und wenn ja, was?
« Antwort #31 am: 19 August 2022, 22:56:06 »
@merin: Meistens im Bett oder auf der Coach :D Lazy life
@diffus: Wenn ich damit Geld verdienen würde, I guess. Gerade ist es ein Hobby für mich.

diffusSchall

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Re: Lest Ihr, bevor Ihr schreibt, und wenn ja, was?
« Antwort #32 am: 20 August 2022, 13:46:28 »
Wenn ich damit Geld verdienen würde, I guess. Gerade ist es ein Hobby für mich.

Für dich könnte das echt einen Unterschied machen?
Ich bin Anfänger und Hobbyist. Aber auch als Profi würde ich mir eine Umgebung schaffen, die für mich für das Schreiben am angenehmsten ist. Ich sehe da keinen Anlass, dass so oder so anders zu machen.

Wäre ich Profi, würde ich also einen Teil meiner Arbeitszeit für das Schreiben aufwenden können/dürfen, dann würde ich meinen Tagesablauf darauf optimieren. Aber die Atmosphäre, die ich mir zum Schreiben einrichten würde, wäre dieselbe.

Funfact am Rande: Scifi/Fantasy-Autor Robert Corvus hört beim Schreiben Heavy Metal auf hoher Lautstärke.   :tisch:


Cheers
Frank

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merin

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Re: Lest Ihr, bevor Ihr schreibt, und wenn ja, was?
« Antwort #33 am: 20 August 2022, 20:48:40 »
Na, das erklärt ja wohl einiges.  :biggrin:

Ansonsten betrachte ich mich ja als beruflich schreibend, aber Geld verdiene ich damit nicht. Ich subventioniere das mit meinem anderen Beruf quer.
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

Trippelschritt

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Re: Lest Ihr, bevor Ihr schreibt, und wenn ja, was?
« Antwort #34 am: 21 August 2022, 15:10:18 »
Warum geht das bei Cliffhangern nicht, Trippel?

Weil dahinter in der Regel etwas Neues beginnt, um die Spannung zu erhöhen. Das hat dann eine andere Atmosphäre oder Stimmung.

Liebe Grüße
Trippelschritt
Wer bin ich, wer war ich, wer werde ich sein?

merin

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Re: Lest Ihr, bevor Ihr schreibt, und wenn ja, was?
« Antwort #35 am: 21 August 2022, 16:55:18 »
Ja, das ergibt Sinn.
Ich röste zunächst immer, ohne andere Röstungen zur Kenntnis zu nehmen. Dabei ist mein Ansatz der, eine qualifizierte Lesermeinung abzugeben, Euch also zu verraten, wie der Text auf mich wirkt und wie es mir beim Lesen geht und was ich gern anders hätte.

Cimglett

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Re: Lest Ihr, bevor Ihr schreibt, und wenn ja, was?
« Antwort #36 am: 22 August 2022, 18:40:19 »
@diffus: Da hast du mich etwas falsch verstanden. Nein, die Umgebung würde für mich die gleiche bleiben, wenn ich es professionell machen würde - es sei denn, ich bekomme irgendwann Rückenschmerzen von meinem Rumgehänge :D
Ich meinte nur, dass ich mir jetzt kein richtiges Zeitfenster für's Schreiben schaffe und mir nicht vornehme, soundsoviel an einem Tag zu schreiben. Jetzt schreibe ich, wenn ich gerade Lust darauf habe.

Trippelschritt

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Re: Lest Ihr, bevor Ihr schreibt, und wenn ja, was?
« Antwort #37 am: 23 August 2022, 21:21:01 »
Das machen Profis auch so. Sie schreiben nur, wenn sie Lust dazu haben. Sonst wird es nix.
Aber sie wissen, wie man sich in Stimmung bringt. Und meist wollen sie auch fast immer schreiben, weil es kaum etwas anderes gibt, als im Flow zu schreiben.
Aber dafür muss man es ständig machen, sonst reißt der Faden.

Dass es bei Dir @"cimglett" anders ist, spielt keine Rolle. Niemand muss immer schreiben wollen. Aber wenn man nur hin und wieder schreiben möchte, gibt es halt ein paar Nachteile.

Warum so viele Worte?
Es hat mit Profitum nicht viel zu tun. Die wenigsten können davon leben.

Liebe Grüße
Trippelschritt
(auch kein Profi)
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Cimglett

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Re: Lest Ihr, bevor Ihr schreibt, und wenn ja, was?
« Antwort #38 am: 23 August 2022, 23:17:49 »
Ja, da stimme ich dir zu, Trippelschritt.

Ich hätte gerade gerne öfter Lust auf das Schreiben. Das Problem ist, dass ich so viele andere Projekte habe, dass das Schreiben oft zu kurz kommt. Der direkte Rivale des Schreibens ist natürlich die Musik, aber bei Weitem nicht der einzige.

Aber ich gestehe mir auch zu, dass es Phasen gibt, in denen ich mehr schreibe, und solche, in denen ich es vielleicht auch gar nicht tue. Maximale Effizienz anzustreben führt in diesem Fall zu Unzufriedenheit, Druck und schlechten Ergebnissen.

Trippelschritt

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Re: Lest Ihr, bevor Ihr schreibt, und wenn ja, was?
« Antwort #39 am: 24 August 2022, 20:43:58 »
Effizienz rettet Dich nicht. Es ist fast immer eine Sache der Prioritäten, denn der Tag hat fixe 24 Stunden.
Die Prioritäten werden von dir gesetzt und sind Deine Entscheidungen. Du musst nicht schreiben. Du kannst oder du darfst. Aber das gilt auch für die Musik. Und niemand braucht eine Entschuldigung dafür, dass er nicht schreibt.

Es ist also alles gut.
(meint der)
Trippelschritt
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diffusSchall

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Re: Lest Ihr, bevor Ihr schreibt, und wenn ja, was?
« Antwort #40 am: 25 August 2022, 09:14:55 »
Der Trippelschritt meint richtig, meint diffusSchall.
Deinen weisen Worten habe ich nur mein persönliches Erleben anbei zu stellen:

Ich mache, seit ich mit dem Schreiben begonnen habe, so gut wie keine Musik mehr.
Das ist eine freie Entscheidung. Wenn meine kreative Energie raus will, greife ich zum Stift (zur Tastatur).
Ich bin kann ich gut umgehen. Die Musik ist als Leidenschaft nicht weg, nur geparkt. Sie hat einen anderen Stellenwert bekommen. Durch mich allein.

Der Unterschied zu dir, liebe Cimglett, ist, dass mir diese Entscheidung sehr leicht fällt. Dir mag es erscheinen, als hättest du keine Wahlmöglichkeit.
Ich weiß, wie das ist. Ich hatte einmal vor Jahren eine Phase, da war die Musik schon einmal bei mir abgemeldet. Das hatte persönliche Gründe. U.a. eine sehr unschöne und schmerzhafte Begebenheit mit einem damals engen Freund und Musikerkollegen. Da war ich nicht mehr fähig Musik zu machen, obwohl ich es sehr gewollt habe. Streng genommen war das auch meine (unbewusst) freie Entscheidung, es hat sich nur überhaupt nicht so angefühlt.
Das war bitter.

Tatsächlich liegt es aber in deiner Hand und damit hat Trippelschritt absolut recht.
Du spürst einen Leidensdruck, weil du nicht zum Schreiben kommst. Den muss man annehmen und für sich entscheiden, wie wichtig einem die anderen Dinge im Leben sind. Ich hinterfrage das inzwischen bei mir regelmäßig, manchmal mit überraschendem Ergebnis.

Liebe Grüße - Frank

P.S.: viele Worte für eine (vielleicht) kleine Sache. Ist aber ein Herzensthema von mir und musste hier mal raus.    ;)
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merin

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Re: Lest Ihr, bevor Ihr schreibt, und wenn ja, was?
« Antwort #41 am: 25 August 2022, 09:35:15 »
Ich finde das eine sehr spannende und fast schon philosophische Diskussion. Bei mir ist es so, das sich ja seit nun 2,5 Jahren zwei freie Tage in der Woche habe, um zu schreiben. Was passiert ist, ist, dass ich meistens sechs Tage in der Woche schreibe. Ich komme von der Praxis nach Hause und schreibe, ich schreibe am Wochenende und manchmal vor den Praxiszeiten. Das ist einerseits total toll und andererseits total anstrengend. Ich habe noch nicht herausgefunden, wie ich nun Erholung bekomme und meine anderen Hobbys, die mich sonst immer entspannt haben, kommen viel zu kurz. Ich habe einfach keine Lust mehr darauf. Das wäre ja kein Problem, wenn ich nicht so unentspannt wäre und merken würde, dass mir echt Entspannung fehlt. Und Schreiben ist jedenfalls meistens keine.
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Re: Lest Ihr, bevor Ihr schreibt, und wenn ja, was?
« Antwort #42 am: 25 August 2022, 10:55:07 »
So viel schreiben zu dürfen, ist ein Traum.
Das dich das nicht entspannt, ist ein echtes Problem.

Ich kann nur am Wochenende schreiben. In der Woche fehlen mir dazu die Power und der freie Kopf. Wäre ich Profi und/oder könnte mein Leben mehr auf das Schreiben ausrichten, dann hätte ich ein anderes Zeitmanagement. Das ist wohl das, was Cimglett mit "wenn ich Profi wäre" meinte.
Mich mit den Dingen des Arbeitstages im Kopf ans Schreiben zu setzen, funktioniert bei mir nicht. Und da meine Frau und ich beide eigenbrötlerische Kreativhobbys pflegen, verbringen wir mehr Zeit Abends über die Woche miteinander, als an vielen Wochenenden. Da ist jeder meist in seinem Spielzimmer und werkelt irgendwie.
Dafür schreibe ich dann auch exzessiv. 15-20 Manuskriptseiten sind da nicht ungewöhnlich und so komme ich auch nach rund einem halben Jahr auf einen Manuskriptdraft für einen Roman.
Aber ich stecke eben nicht ständig mit dem Kopf im Projekt. Und wenn an einem Wochenende mal was anderes dazwischen kommt, dann passiert auch schon mal einen halben Monat lang nichts. Das ist schon ein Problem.

Zum Glück kann ich gut entspannen beim Schreiben. Das ist ein wenig wie Urlaub vom Alltag machen und bringt mir wieder Kraft in die Batterien. Wenn mir das nicht gelingen würde, dann würde ich schlicht nicht schreiben.
Genau deshalb habe ich ja auch kein Problem damit, dass die Musik und andere Kreativsachen zu kurz kommen.

Merin, wie du damit klar kommst, dass dass das Schreiben selbst dich nicht runter bringt, kann ich nicht nachvollziehen. Das ist mir fremd. Ich hätte an deiner Stelle auch ein massives Problem.
Ich vermute mal, dass dir das bewandern deiner Kopfwelten viel auf anderen Ebenen gibt, sonst würdest du das ja nicht betreiben. Aber wenn sich das wirklich so für dich anfühlt, dass das nur Energie zieht und keine gibt, dann wirst du sehr auf dich achten müssen.
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merin

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Re: Lest Ihr, bevor Ihr schreibt, und wenn ja, was?
« Antwort #43 am: 25 August 2022, 13:55:57 »
Naja, ganz so ist es nicht, dass es nur Energie zieht. Es gibt mir ganz viel und ich liebe es. Aber es ist eben auch anstrengend und wenn ich weiß, dass ich für eine Veröffentlichung schreibe, dann kommt noch eine Menge Druck dazu, den ich nicht recht los werde.
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Cimglett

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Re: Lest Ihr, bevor Ihr schreibt, und wenn ja, was?
« Antwort #44 am: 25 August 2022, 21:14:00 »
Ich kann das sehr gut nachvollziehen, merin. Ich denke, ob Schreiben Energie gibt oder zieht, kommt auch auf die Schreibphase an, in der man sich gerade befindet. Ist man ganz am Anfang, die Ideen fliegen einem zu und die Worte fließen nur so heraus, gibt das natürlich fast ausschließlich positive Gefühle. Weiß man stellenweise nicht weiter, muss Plotholes stopfen oder ist bei der Überarbeitung und drängt noch zusätzlich die Zeit, kann Schreiben auch sehr viel Energie ziehen.

Vermutlich ist die Kunst, sich genau auf die Dinge einzulassen, die die eigene Kreativität einem gerade schenkt, diffus. Das versuche ich auch. Jahrelang habe ich mich nur auf die Musik fokussiert und gar nicht geschrieben, davor kannte ich nur das Schreiben, und erst im letzten Jahr habe ich es richtig wiederentdeckt. Aber ich bin erst 20 und manchmal habe ich in einer Musikphase Angst, das Schreiben könnte nicht mehr wiederkommen, einfach weil ich die Regelmäßigkeit der Schaffensperioden noch nicht oft genug erlebt habe. Mit der Zeit werde ich da gelassener werden, da bin ich mir sicher.

Und merin: Woran liegt es, dass du so viel mehr schreibst, als du es dir vornimmst? Ist es nur der Zeitdruck? Oder sind es Ideen, die du unbedingt sofort aufschreiben musst, setzt du dich aus Gewohnheit dran oder hast du einfach Lust drauf?