Teufelszeug > Schreibmethoden
Diskussion zu Trippelschritts «Wie schreibt man einen Roman»
Trippelschritt:
Ich bedanke mich für das Lob, Oldlady,
doch was den Punkt Bauch- oder Planschreiber angeht,
befürchte ich, dass es keine freie Wahl ist, sondern ein
ganz früh in einem festgelegter Kreativitätsprozess. den
man später mit viel Erfahrung modifizieren, aber nicht grundsätzlich
ändern kann.
Ausnahme sind sehr junge Schreiber, die so wenig vom Handwerk
verstehen, dass ihnen nichts anderes übrig bleibt, als mit dem Bauch
zu schreiben.
Das Bauchschreiben umständlicher ist wird selbst von mir als Bauchschreiber
nicht bestritten, aber was will man machen.
Noch eine Rückfrage zu Plot gegen Figuren, diesem uralten Streit. Gerade beim
Krimi leuchtet es mir ein, dass der Grobplot recht früh steht. Aber wie sieht es beim
Wie aus? Hängt das nicht von der Persönlichkeit des Schurken ab?
Trippelschritt
(neugierig)
Oldlady:
Hallo Trippel,
Ich finde es spannend, über das eigene Vorgehen beim Plotten nachzudenken.
Ich glaube auch, dass man nicht die freie Wahl „Kopf oder Bauch“ hat. Aber man kann nach Bedarf etwas variieren.
Früher habe ich drauflosgeschrieben und mich irgendwie durchgewurstelt (womit ich mich als "Bauch" oute).
Mit den Krimis musste ich mehr planen, ich mag keine unlogischen Krimis, die nur von Action oder lokaler Atmosphäre leben, und keine, bei denen die Aufklärung durch reinen Zufall geschieht. Das erfordert naturgemäß viel Kopfarbeit.
Beim Krimi gehe ich von einem Verbrechen aus, das a) keine banale Haudrauf-Geschichte ist, b) interessante menschliche Verwicklungen verspricht und c) durch kluges Ermitteln aufgeklärt werden kann.
Dann erst bastle ich meinen Täter mit einer Persönlichkeit, die zu diesem Verbrechen passt.
Wie er dann genau vorgeht (Schritt 4), muss natürlich zu dieser Persönlichkeit passen. In diesem SInne ist dann das Geschehen durchaus figurengetrieben.
Oldlady
merin:
Mir ist nicht ganz klar, was du mit der zentralen Idee meinst.
Trippelschritt:
Das ist das Ding mit den vielen Namen :devgrin:
Bei einem Planschreiber ist die zentrale Idee eines Romans gut festzulegen. Es ist der Zeitpunkt, wenn er in der Lage ist, seinen Roman in einem kurzen Satz bis zu fünfzehn Worten zu beschreiben. Das würde em ersten Schritt der Schneeflocken methode entsprechen.
Bei Bauchschreibern lässt sich das nicht so leicht bestimmten. Da kann es passieren dass er nach einer ersten Idee, die ihn am Schreiben hält, erst einmal fünfzehn Kladden mit Notizen füllt. Aber auch einem Bauschreibe tut es gut zu wissen, über was er eigentlich schreiben will. Und das bezeichne ich mit zentraler Idee, weil das neutraler ist als Prämisse, denn man kann seinen Schwerpunkt auch auf etwas anderes als die Prämisse legen. Gebräuchlich ist auch der Begriff Essenz, aber den mag ich auch nicht so.
Alles klar?
Trippelschritt
merin:
Ja. Was mir unklar und aktuell mein Problem ist: Wie kommt ich von dort zum Plot?
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