Federleichtes > Teufelsblick

geschickt Gendern

<< < (3/5) > >>

Uli:
Oh Mann, das ...grmpf... Beispiel:

Soundsoviel Mann meint nicht unbedingt 'diese Anzahl Personen', sondern 'soundsoviel Mitglieder der Mannschaft' - das können deutlich mehr Personen sein. Tross, Baader und Trainer, Offiziere , Zeugward und Knechte sind dabei nämlich (selbst wenn männlich) nicht mitgemeint.

Feststehender Ausdruck, nämlich. Wie 'Mannschaft' - das bedeutet nicht zwingend 'Männergruppe'. Zu den Mannschaften zählen alle Dienstgrade unterhalb der Offiziersebene, und das 'Mann' darin sagt nichts über das Geschlecht aus. Man sagt auch nicht 'die Männer', wenn man indifferent die Mannschaft meint, sondern 'die Leute' .
Exakt deshalb redet man im Fußball von 'Herren-' und 'Damenmannschaften' (Was Kerle und Weiber ausschließt, aber das ist kein Gender-Problem, sondern Standesdünkel), wenn geschlechtsgetrennt gespieklt wird.

Das Problem beim wilden Gendern ist, daß allzuoft die Ersatzbegriffe sich exakt wie Ersatz verhalten: Nämlich 'nicht genau das, was es sein soll'.
Und da liegt das Problem: Die Vielschichtigkeit von Begriffen geht verloren.

also, wenn man nicht aufpasst.

Viskey:
 :applaus:  Toll gesagt, Uli!

Ryek Darkener:

--- Zitat von: merin am 04 March 2015, 19:50:39 ---Ich verstehe Dein Problem nicht, Ryek. Wo bist Du diskriminiert? "Es kamen 40 Mann" meint ja "40 Personen verschiedenen Geschlechts". Und dann ist "Leute, Personen" besser. Kämen keine Frauen, müsste es "es kamen 40 Männer" heißen.
Diskriminiert wärst Du, wenn da stünde "es kamen 40 Frau" und Du mitgemeint wärst. So einen Sprachgebrauch gibt es aber meines Wissens im Deutschen nicht.

--- Ende Zitat ---

Ich hätte den " :diablo:" wohl eine Zeile höher platzieren sollen.  :cheese:

merin:
Uli das mag so sein. Aber geht wirklich etwas verloren, wenn niemand darum weiß? Ich hätte beispielsweise nie die Verbindungen gezogen, die Du gezogen hast. Und ich denke, viele verwenden die Begriffe dann falsch im ursprünglichen Sinne.
In einem historischen Text gendern - das wird dagegen wohl niemand tun.

Uli:
ähm ... ja:

Dinge, von denen niemand mehr weis, sind verloren.
Worte, die niemand benutzt, kann auch niemand verstehen - und demnach kann niemand entsprechende Gedanken denken.

Und genau das ist das Problem.


Sehe es so:
Weil Leute den Begriff benutzen, kann jemand wie du die Frage stellen, was der bedeutet. Oder sich ärgern, weil eben 'nur Männer genannt werden'. Darüber nachdenken und diskutieren, Dinge verstehen, lernen und ändern.
Bewustsein bilden und erweitern, kritisch fragen.
Würde der Begriff nicht benutzt werden, könntest du das nicht:
Und darauf zu verzichten, weil 'niemand das tut' ist keineswegs eine Verbesserung:

Das orwellsche Zwiedenk basiert darauf. Doppelplusungut, wenn das passiert.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln
Mobile View