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Ist es genreabhängig was gut ist?

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Trippelschritt:
Ich befürchte, das verstehe ich nicht.
Genreuntypisch kann nicht ein Genretyp sein. Das widerspricht der formalen Logik. Es kann nicht etwas gleichzeitig sein  und nicht sein oder das eine und sein Gegenteil davon sein.

Und gleiche Muster sind keine Klischees
Innerhalb der Gruppe Obstbäume sind die Erscheinungsformen von Apfelbaum, Birnbaum, Kirschbaum unterschiedliche Muster, aber deshalb ist ein Apfelbaum noch kein Klischee.

Der Leser erwartet in Genreliteratur zwar Muster, agber nicht unbedingt Klischees.

Das geht etwas durcheinander, befürchte ich.


Trippelschritt

Parzifal:

--- Zitat ---Ich befürchte, das verstehe ich nicht.
Genreuntypisch kann nicht ein Genretyp sein. Das widerspricht der formalen Logik. Es kann nicht etwas gleichzeitig sein  und nicht sein oder das eine und seibn Gegenteil davon sein.
--- Ende Zitat ---

Wenn man es als eine Gruppe von Autoren betrachtet, die keine genretypischen Texte schreibt (oder schreiben will) dann könnte man es als Genre auffassen. Oder besser gesagt: Als Nicht-Genre. Und in dem Moment wird es zum Genre - wenn auch nicht im offiziellen Sinne.  ;)


--- Zitat ---Und gleiche Muster sind keine Klischees
Innerhalb der Gruppe Obstbäume sind die Erscheinungsformen von Apfelbaum, Birnbaum, Kirschbaum unterschiedliche Muster, aber deshalb ist ein Apfelbaum noch kein Klischee.
--- Ende Zitat ---

Ich habe ja gesagt, dass Muster nicht unbedingt Klischees sind.  ;)
Hier mein Zitat:
Klischees werden auch gerne mit immer wieder kehrenden Mustern verwechselt, die man ja individuell ausfüllen kann. Man kann nicht von Autoren verlangen, dass sie mit jedem Text das Rad neu erfinden (mMn) 


--- Zitat ---Der Leser erwartet in Genreliteratur zwar Muster, agber nicht unbedingt Klischees.
--- Ende Zitat ---

So, so! :diablo:
Wenn das stimmen würde, wäre z.B. Shades of Grey ein Flop geworden oder nie erschienen.



merin:
Mir geht es wie Trippelschritt: Ich habe nichts gegen Muster, oder gar Archetype, aber Klischees mag ich nicht. Klischees sind für mich Muster, die nur das Altbekannte liefern, aber keine neue Variante. Klischees verkaufen sich aber meiner Erfahrung nach trotzdem gut. Mir scheint, dass einige Genres von der Bedienung bestimmter Klischees leben, während andere da mehr Variation bevorzugen. Ich finde, das zeigt manchmal schon ein Blick auf die Covergestaltung. Wäre z.B. ein Liebesroman mit untypischen Geschlechtsrollen noch ein Liebesroman?


--- Zitat ---Der Leser erwartet in Genreliteratur zwar Muster, agber nicht unbedingt Klischees.
--- Ende Zitat ---

Für mich heißt das: Muster muss sein, Klischee nur für manche Leser (und Autoren). Und ich denke: Da ist was dran.

Uli:
Hmm ...

ich denke, hier wird versucht zwischen dem 'guten' und 'bösen' Grundmustern zu unterscheiden, indem man das eine ist 'Klischee' nennt und das andere 'genretypisch' - damit es ein prinzipieller Unterschied ist. Ist es aber nicht: Es ist nur entweder gut gemacht oder eben nicht.

Ohne Grundmuster funktioniertkaum etwas, und wie 'dick die Farbe aufgetragen wird', hängt daran, welche Lesergruppen man erreichen will - aber auch mit heftigen Klischees kann (wer kann) gut gearbeitet werden.

Klischee bedeutet schlicht 'Vorlage', und kommt von der (gleichnahmigen) Druckvorlage im Hochdruck. Ein Klischee ist also etwas, was immer gleiche 'Abzüge' erzeugt. Nun, das kann schlecht sein, wenn man es dabei belässt, aber es kann auch sehr gut werden, wenn man das Klischee verwendet, um die goben Linien zu erzeugen und anschließend von Hand koloriert - also, die Vorlage an sich verwendet, aber eben nicht bis ins Detail.

Eine Unterscheidung wäre dann: Ein 'reines Klischee' ohne eigene Ausarbeitung, und ein Klischee, daß als Grundlage gedient hat, um etwas eigenes daraus zu machen. Ein gradueller, kein prinzipieller Unterschied, wie ich finde

Ginger:
Ach shades of Grey hat gar nicht viele Klischees. Eventuell hat es sogar ein paar "Klischees" überhaupt erst "bestimmt"
Ich glaube shades of Grey hat einfach sehr geschickt mit Tabus gespielt und das hat es so erfolgreich gemacht.

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