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Ziel: Gruppe!

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Uli:
wenn man keine Zielgruppe hat, ist alles in Ordnung: Dann schreibt man, was ma schreiben will und kümmert sich dabei nicht darum, ob es jemandem gefällt. Deshalb ist man auch nicht in Versuchung, irgendetwas zu tun oder zu lassen, weil 'jemand' das möchte - oder ablehnt.

Das Argument 'der Leser ...' taucht dann ja gar nicht erst auf, also muss das auch nicht differenziert werden - Kafka schrieb auch 'nur für sich'.


Zielgruppe ist lediglich das Hilfsmittel für Schreiberlinge, die gern ein Feedback von LeserInnen haben, aber dabei keine Orientierung besitzen - die Summe aller Ratschläge ist Null, wenn man jeden fragt.
weil die einen mehr, die anderen weniger von [hier beliebiges Element einfügen] wollen - mit 'Zielgruppe' entscheidet man sich für die eine Seite und sagt zur anderen 'Sorry'

Mooncat:
Hmm, ich studiere jetzt schon seit gestern an diesem Thema und meiner - möglichen - Antwort herum.

Für mich gilt immer der Vorsatz:
--- Zitat ---Ich schreibe, was ich selbst gerne lesen möchte.
--- Ende Zitat ---
Somit stimme ich insofern zu, dass beim Schreiben des Textes die Zielgruppe oder von mir aus auch Der Leser wenn überhaupt nur ganz weit hinten einen Platz hat, deren Pieps kaum je bis zu mir am Steuer dringen.

Nur, spätestens wenn ich interessiert daran bin, mein Werk dann auch zu veröffentlichen, muss ich mir schon Gedanken zur Zielgruppe machen. Weniger im Sinne deshalb muss ich das so und so machen, sondern einfach um zu wissen, auf welcher Genrebahn ich unterwegs bin und welche Ausfahrt da für mich und mein Werk gilt.

Ausserdem, wenn ich nun doch auf einer ziemlich eindeutigen Genre-Bahn und Ausfahrtsrichtung unterwegs bin, so hilft es schon enorm, die generellen Attribute / Erwartungen in diesem Bereich zu kennen. Wie kann ich sonst damit spielen? Natürlich kann ich auch für ein Genre schreiben, das für mich neu ist und von dem ich nicht viel weiss - meistens jedoch, ganz nach dem Motto oben, schreibe ich eben doch auch in den Subgenres, in denen ich mich auch als Leser hauptsächlich rumtreibe.

Natürlich, es darf nie davon ausgegangen werden, dass das was mir gefällt auch anderen gefällt. Wissen kann man das sowieso nicht. Aber wenn man die Genres gut genug kennt, kann man doch einige Einschätzungen machen. Und selbst wenn man gewisse Erwartungshaltungen dadurch bewusst trifft oder in die Irre führt - ich glaube, als Fan eines Genres wird man automatisch auch unbewusst viel schreiben, das sich aus der Summe dessen ergibt, was ich selbst gelesen habe. Und von dem ich gemerkt habe, dass es andere Gleichgesinnte gibt, die das gleiche mögen wie ich.

Und das, das kann man schon merken. Indem man sich etwas in den Rezensionen von gelesenen Büchern auf verschiedenen Seiten umsieht, sich in den entsprechenden Foren etwas bewegt oder auch, bitte nicht zu unterschätzen, etwas in die Welt des fanfictions eintaucht.

Uli:
ay mooncat,

der Schlüsselsatz in deinem Post ist 'wie kann ich sonst damit spielen'.

Weil der völlig richtig ist: Natürlich gibt es ... Gewohnheiten in einem Genre, klar. Und viele 'Abbonennten' erwarten, daß die auch auftauchen. Auch klar.
Davon sollte man wissen - genau darum, um der Erwartung nicht zu folgen, sondern um ein eigenes Ding daraus zu machen. Außer eben, man will gezielt ein 'gefälliges Werk für ein bestimmtes Klientel' produzieren ...

Zielgruppe ist, genau wie Genrekenntnis, ziemlich nützlich - der Unterschied ist, ob man die Faktoren kennt und sie nutzt oder ob man gehorcht. Und HdR version 863 schreibt, 'weil das so erwartet wird'

Mondstern:
Ich unterschreibe Mooncats Posting



--- Zitat ---Ich schreibe, was ich selbst gerne lesen möchte.
--- Ende Zitat ---

Das sehe ich genauso. Und somit hätte man ja auch eine Zielgruppe (sich selbst)

Wenn man es aber veröffentlichen will?  Sehe ich dann immer noch so, nur muss man am richtigen Ort (im Netzt) veröffentlichen, oder/und das Interesse des „Lesers“ wecken.

Was mich angeht, ich tue mich wahnsinnig schwer, meinen „Jugendroman“ auf einen Klappentext zu bringen.
Wahrscheinlich werde ich mich damit auch gar nicht so sehr befassen, sondern lieber auf die Hilfe von Freunden vertrauen.

Fanfiction finde ich auch interessant. Man stelle sich vor, man schreibt 1500 Seiten über einen Typen, der einen magischen Ring findet, der von einer andern Type gesteuert wird … Wäre doch peinlich …  ;)
LG Mondstern

Parzifal:

--- Zitat ---Ich schreibe, was ich selbst gerne lesen möchte.
Das sehe ich genauso. Und somit hätte man ja auch eine Zielgruppe (sich selbst)
--- Ende Zitat ---

Hihi - das gefällt mir!  :biggrin:
Ich bin meine eigene Zielgruppe.

P.S.
Ich hab mir noch nie groß Gedanken darüber gemacht, für wen oder für welches Alter ich meine Texte schreibe. Von mir aus kann die jeder lesen, der Lust dazu hat. Und die, die keine haben, sollen es einfach lassen. Wenn ich mich hin setzen würde und mir sagen: So, jetzt schreibe ich z.B. für alle Seeleute, die in der Nordsee unterwegs sind (aber sie dürfen nicht älter als 20 sein und mindestens Realschulbildung haben), dann würde mir der Griffel aus der Hand fallen.  :confused: ;)

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