Teufelszeug > Schreibmethoden

Der Antagonist als Protagonist - und die Moral von der Geschicht

<< < (3/6) > >>

Chibou:

--- Zitat von: Ryek Darkener am 30 August 2014, 20:16:30 ---Der neurologische Aspekt des Wertens ist eine überlebenswichtige Funktion von Lebewesen. Und deshalb vollkommen wertfrei im Sinne von Kultur, Moral, Ethik, ...
--- Ende Zitat ---
Bewertung hat auch unter neurologischen Aspekten ne Ganze Menge mit Kultur und Persönlichkeit zu tun. (Ich bin mir einem Moslem verheiratet. Obwohl er so ziemlich 'eingedeutscht' ist, was meist du was für Meinungsverschiedenheiten sich auftun können, wenn wir beide versuchen 'objektiv' zu sein? Bewertung bleibt unter jedem (bis auf den Gesetzlichen halt) Aspekt subjektiv.


--- Zitat ---Es geht nicht darum, ob mich als Person Moral interessiert. Sondern darum, was ich dem Leser in meinem Werk erzählen will. Und das soll hoffentlich immer dazu führen, dass der Leser sein Kopfkino anschmeißt.
--- Ende Zitat ---
Echt sogar zum unmoralischen Preis? ? ?  :'(


--- Zitat ---
--- Zitat ---EDIT : Die Frau, die er wirklich liebte, stirbt an seiner Stelle. Das ist doch ne moralische Keule!
--- Ende Zitat ---

Was an diesem Satz ist bitte eine moralische Keule? ... Wenn ich anfange den Lesern aufzudrängen, was ich persönlich als moralisch oder unmoralisch empfinde, laufe ich in die Richtung andere belehren zu wollen.
--- Ende Zitat ---
Na gut, das mit der Frau ist ein 'Schicksalsschlag'. Aber es wäre nicht passiert, wenn er nicht er gewesen wäre.

Und es geht wirklich nicht darum, jemanden zu belehren ... es ist doch auch ne Form von Verantwortung ... die man als Autor so hat. Ich sage meinen Kindern immer : 'machst du böses, passiert dir vielleicht erst recht was böses.' Ich würde doch nicht hingehen und sagen : 'Also wenn euer Plan Wasserdicht ist, ihr aufjedenfall davon kommt und auch noch profitiert ... nur zu!'
Ist ein bisschen übertrieben, aber so meine ich's halt ... mit der Moral  :rotwerd:

Chibou:

--- Zitat von: Uli am 30 August 2014, 20:19:49 ---wie soll ich es sagen? Der Pate als Film, das ist ...


... furchterregender verdammter kitschiger verblödeter Bockmist ...
--- Ende Zitat ---
Wow!  :biggrin:
(Aber naja, hätt ich mir denken müssen, der Film ist im Vergleich zum Buch doch eigentlich immer Zweitklassig)


--- Zitat ---Losgehen, Buch kaufen, anfangen zu reden wir reden dann ... Montag weiter. (weil man das Buch entweder sofort oder erst nach dem Lese-Ende aus der Hand legt ...)

Grade dieses Buch würde dir mit dem Projekt ungeheuer helfen: es geht um ... Perspektive. Übrigens in vielerlei Hinsicht  ...
--- Ende Zitat ---
Noch mal Wow! Herzlichen Dank für den Anstoß und vor allem für die Aufklärung!  :cheer:
*Händereib*

Danke danke!  :cheer:

Ryek Darkener:

--- Zitat von: Chibou am 30 August 2014, 20:47:51 ---
--- Zitat von: Ryek Darkener am 30 August 2014, 20:16:30 ---Der neurologische Aspekt des Wertens ist eine überlebenswichtige Funktion von Lebewesen. Und deshalb vollkommen wertfrei im Sinne von Kultur, Moral, Ethik, ...
--- Ende Zitat ---
Bewertung hat auch unter neurologischen Aspekten ne Ganze Menge mit Kultur und Persönlichkeit zu tun. (Ich bin mir einem Moslem verheiratet. Obwohl er so ziemlich 'eingedeutscht' ist, was meist du was für Meinungsverschiedenheiten sich auftun können, wenn wir beide versuchen 'objektiv' zu sein? Bewertung bleibt unter jedem (bis auf den Gesetzlichen halt) Aspekt subjektiv.
--- Ende Zitat ---

Ja, Bewertung bleibt subjektiv. Aber sie ist, im neurologischen Falle, nicht abhängig von Kultur, Religion u.s.w. Da geht es nur darum, welche Entscheidung, getroffen auf der Bewertung, mir mein Überleben sichert. Ich meine, dass man hier sehr hart differenzieren muss, weil man sonst in Grundsatzdiskussionen über die Richtigkeit von Weltanschauungen hineingerät.


--- Zitat ---
--- Zitat ---Es geht nicht darum, ob mich als Person Moral interessiert. Sondern darum, was ich dem Leser in meinem Werk erzählen will. Und das soll hoffentlich immer dazu führen, dass der Leser sein Kopfkino anschmeißt.
--- Ende Zitat ---
Echt sogar zum unmoralischen Preis? ? ?  :'(

--- Ende Zitat ---

Versteh ich nicht. Naja, nicht ganz. Ich würde zum Beispiel keine Romane schreiben, in denen detailliert Folter und Vergewaltigung beschrieben ist. Das, was teilweise auf dem Markt ist, hat für mich nicht die Qualität eines Romanes, sondern einer Bedienungsanleitung. Ich habe meine moralischen Prinzipien, wie jeder andere Mensch auch.
Aber in meiner "Tabula Rasa" ist das, was heute Vergewaltigung heißt, unter bestimmten Bedingungen explizit nicht nur erlaubt, sondern sogar gewünscht. Weil es Bestandteil der Kultur ist, in der sich meine Protas befinden. Und weil die Begründung dafür aus Sicht dieser Kultur logisch ist, wenn auch aus unserer Sicht (Deutschland, 21. Jahrhundert) unmoralisch.


--- Zitat ---
--- Zitat ---
--- Zitat ---EDIT : Die Frau, die er wirklich liebte, stirbt an seiner Stelle. Das ist doch ne moralische Keule!
--- Ende Zitat ---

Was an diesem Satz ist bitte eine moralische Keule? ... Wenn ich anfange den Lesern aufzudrängen, was ich persönlich als moralisch oder unmoralisch empfinde, laufe ich in die Richtung andere belehren zu wollen.
--- Ende Zitat ---
Na gut, das mit der Frau ist ein 'Schicksalsschlag'. Aber es wäre nicht passiert, wenn er nicht er gewesen wäre.

Und es geht wirklich nicht darum, jemanden zu belehren ... es ist doch auch ne Form von Verantwortung ... die man als Autor so hat. Ich sage meinen Kindern immer : 'machst du böses, passiert dir vielleicht erst recht was böses.' Ich würde doch nicht hingehen und sagen : 'Also wenn euer Plan Wasserdicht ist, ihr aufjedenfall davon kommt und auch noch profitiert ... nur zu!'
Ist ein bisschen übertrieben, aber so meine ich's halt ... mit der Moral  :rotwerd:

--- Ende Zitat ---


--- Zitat ---Hinter jedem großen Vermögen steht ein Verbrechen.

Honoré de Balzac
(1799 - 1850), französischer Philosoph und Romanautor
--- Ende Zitat ---

Steht am Anfang vom "Paten", den ich bisher noch nicht gelesen habe. @Uli: Es gibt keine Zufälle.

Die Entscheidung, mit sich und seiner Umgebung respektvoll umzugehen, hat Konsequenzen. Genau wie die Entscheidung, das Gegenteil zu tun.

Chibou:

--- Zitat von: Ryek Darkener am 30 August 2014, 21:21:37 ---Da geht es nur darum, welche Entscheidung, getroffen auf der Bewertung, mir mein Überleben sichert.
--- Ende Zitat ---
glaub mir doch ^^ einer Bewertung liegt immer die Erfahrung zugrunde. (und die kann von Kultur geprägt sein, ist es meist auch.)

http://www.nncn.de/de/das-netzwerk/Netzwerkpartner/BPCN/BPNC_Glaescher
Oder Manfred Spitzer  :cheer: erklärt es auch ziemlich gut https://www.youtube.com/watch?v=ahEjGqEpyt0


--- Zitat ---Versteh ich nicht. Naja, nicht ganz. Ich würde zum Beispiel keine Romane schreiben, in denen detailliert Folter und Vergewaltigung beschrieben ist. Das, was teilweise auf dem Markt ist, hat für mich nicht die Qualität eines Romanes, sondern einer Bedienungsanleitung. Ich habe meine moralischen Prinzipien, wie jeder andere Mensch auch.
--- Ende Zitat ---
Das meine ich! Nach meinen Prinzipien ist jemanden mit einem Sack voll Übeltaten davon kommen zu lassen ... nja; bedenklich.


--- Zitat ---Die Entscheidung, mit sich und seiner Umgebung respektvoll umzugehen, hat Konsequenzen. Genau wie die Entscheidung, das Gegenteil zu tun.
--- Ende Zitat ---
Danke für diesen Satz  :cheer:

Trippelschritt:
Hi Chibou,

da könnten Dir die Begriffe durcheinandergeraten sein.
Ich habe vor kurzem eine schöne Definition darüber gelesen, was der Protagonist ist. Er ist die Figur unter den  Hauptfguren, die die größte Entwicklung in der Geschichte durchmacht.
Wenn dir die nicht gefällt, nimm eine andere. Es gibt genug davon. Vielleicht die, aus dere Perspeltive das meiste erzählt wird.
Egal

Du erzählst eine Geschichte und bestimmst, wer Deine Hauptfigur ist. Das ist alles. Mit Moral hat das nichts zu tun.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln
Mobile View