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Der Antagonist als Protagonist - und die Moral von der Geschicht

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Chibou:
Ich mache die Antagonisten gerne zu meinen Hauptfiguren.
Igor zum Beispiel, mein Wirtschaftsexperte und Auftragskiller. Er verdient viel Geld, sieht halbwegs gut aus, hatte ne schöne Kindheit gehabt, hat ne Frau die ihn liebt und am schlimmsten: Er hat Erfolg, mit allem, was er tut. Das skrupellose an ihm soll sein, dass er alles mit klarem, gesunden Verstand tut und ihm voll und ganz bewusst ist, dass das FALSCH ist.
Am Ende versucht er allerdings wenigstens, sich selbst etwas zu strafen. (lässt dabei aber nicht wirklich sein Ziel aus dem Auge.)
Die Moral : Keine.
Auf seine eigene Art wird er trotzdem irgendwie Glücklich. (auch ohne die Frau, die er liebt)
Ok, am Ende stirbt er. Aber das war nicht so geplant! (von mir) Er hätte auch glücklich leben können bis ans Ende seiner Tage. (Seinen Tod brauche ich wegen so ner Sache in der Vorsetzung).

Das geht doch nicht! oder?! Kann man so etwas als Leser GUT heißen oder würde es einen einfach nur aufregen, weil es unfair und ungerecht ist?


Welche Haltung habt ihr den 'Bösewichten' gegenüber?
Und vor allem : Hofft ihr auf irgendeine höhere 'Macht' (Moral) die am Ende ne Rechnung stellt?

Czýtrius:
Wieso sollte das nicht funktionieren?
Protagonist beschreibt ja erst einmal die Hauptfigur und ist somit ohne Wertung, ob gut oder schlecht. Genauso wie mit dem Antagonisten der Gegenspieler wertungsfrei beschrieben wird.
Nehmen wir mal diverse Superhelden, die Selbstjustiz vollziehen. Da sind diese ja eigentlich auch die Bösen und die Polizei, die sie verfolgt, die Guten ....

Chibou:
Hi ý!
Also ist die Moral für dich nicht von Bedeutung ...?

--- Zitat von: ý am 30 August 2014, 18:22:32 ---Nehmen wir mal diverse Superhelden, die Selbstjustiz vollziehen.
--- Ende Zitat ---
Die ist dann meist aber doch irgendwie moralisch korrekt, oder nicht?  :biggrin:

Sirius:

--- Zitat ---
--- Zitat von: Chibou am 30 August 2014, 18:45:42 ---
Die ist dann meist aber doch irgendwie moralisch korrekt, oder nicht?  :biggrin:

--- Ende Zitat ---

--- Ende Zitat ---

Was ist unter moralisch korrekt zu verstehen? :dontknow:

Wenn so eine Selbstjustiz lediglich von Seiten des "Vollstreckers" o. k. ist?
Er beurteilt ja eine Straftat von seiner persönlichen Ansicht her.
Und wenn so eine Selbstjustiz nach den allgemein geltenden Gesetzen ebenfalls eine Straftat ist, kann sie dann immer noch als moralisch korrekt verstanden werden? :dontknow:

Chibou:

--- Zitat von: Sirius am 30 August 2014, 19:20:21 ---Was ist unter moralisch korrekt zu verstehen? :dontknow:

Wenn so eine Selbstjustiz lediglich von Seiten des "Vollstreckers" o. k. ist?
Er beurteilt ja eine Straftat von seiner persönlichen Ansicht her.
Und wenn so eine Selbstjustiz nach den allgemein geltenden Gesetzen ebenfalls eine Straftat ist, kann sie dann immer noch als moralisch korrekt verstanden werden? :dontknow:

--- Ende Zitat ---
Ich nehmen mal ein traditionell russisches Problem : Kommissar ist Vertreter des Gesetzes und der Übeltäter. Man kann dem nichts; Beweise lässt er verschwinden und selbst wenn du dem doch irgendwie auf die Schliche kommst, findet man am nächsten Tag ne Tüte Koks bei dir im Handschuhfach! Dann landest du hinter Gittern.

Und dann kommt der Superheld, nageld den bei einem illegalem Waffen Handel mit den Waffen an die Wand ... und TADA! Gibt nen schönen Schnappschuss und er wandert in den Bau (für weniger als der, dem das Koks untergejubelt wurde, aber er wandert.)
Das ist meine Vorstellung und moralisch korrekter Selbstjustiz.

Aber um die gings mir ja gar nicht ...  :schnief:
Sondern angenommen es kommt kein Superheld. Der Kommissar geht irgendwann in Rente, macht sich schöne ruhige Tage und ... Ende. - keine Moralischekeule.
Was haltet ihr von so etwas?

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